25.06.2024 05:37:21 - dpa-AFX: POLITIK: Antidiskriminierungsbeauftragte Ataman legt Jahresbericht vor

BERLIN (dpa-AFX) - Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda
Ataman, hat vor der Vorstellung ihres Jahresberichts eine Zunahme von
Diskriminierung in der Gesellschaft kritisiert. Rassismus äußere sich offener,
direkter und härter, sagte Ataman der Deutschen Presse-Agentur. "Eine
"Ausländer-Raus"-Stimmung und zunehmende Menschenverachtung beobachten wir nicht
nur beim Feiern auf Sylt oder auf Volksfesten." Migranten, Menschen mit
Behinderung und queere Menschen erlebten sie ganz konkret in ihrem Alltag. Als
queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind beziehungsweise
sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau identifizieren.
Ataman nannte etwa Diskriminierungen im Job oder bei der Wohnungssuche. Die
Betroffenen fühlten sich zunehmend alleine gelassen.

Die Beauftragte legt an diesem Dienstag den Jahresbericht der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes vor. Diese berät seit 2006 Betroffene auf
Basis des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes bei der Durchsetzung ihrer
Rechte, wenn sie beispielsweise aus rassistischen, ethnischen, geschlechtlichen
oder religiösen Gründen diskriminiert werden oder wurden. Sie holt auch
Stellungnahmen der Gegenseite ein und vermittelt gütliche Einigungen.

Die Gesamtzahl der Anfragen bei der Antidiskriminierungsstelle hat sich über die Jahre immer weiter erhöht. 2022 hatte es 8800 Anfragen gegeben, wie aus dem
letzten Jahresbericht hervorging. Dem Vernehmen nach werden auch in diesem
Bericht wieder Rekordzahlen erwartet./jr/DP/zb

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