20.06.2024 15:12:33 - dpa-AFX: ROUNDUP: Söder pocht auf Hochwasser-Versicherung - Grüne wollen Mieter schützen

BERLIN/KÖLN (dpa-AFX) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat
sich angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse in Bayern vehement für eine
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für Hausbesitzer ausgesprochen. Die
Gefahr von Hochwasser drohe künftig zunehmen, ohne Pflichtversicherung müsse im
Zweifel die Gesamtheit der Steuerzahler herangezogen werden, sagte Söder am
Donnerstag im Deutschlandfunk.

Auch der Grünen-Rechtspolitiker Lukas Benner sprach sich für eine
bundesweite Versicherungspflicht gegen Elementarschäden aus. "Mit der richtigen
Ausgestaltung fördert sie Prävention und gewährleistet Planungssicherheit für
Betroffene sowie eine solidarische Kostenverteilung", fügte er hinzu.

Den Vorschlag von Justizminister Marco Buschmann (FDP), der auf freiwillige
Lösungen setzt, bezeichnete Söder als "typischen Flop". Ein bloßes Angebot an
die Hausbesitzer würde aus seiner Sicht nichts ändern und nicht zu einem höheren
Versicherungsschutz führen. Eine Pflichtversicherung betreffe das Gemeinwohl.
Die FDP müsse begreifen, dass sie nicht nur Lobbyistin für eine bestimmte
Klientel sein dürfe.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wollte an diesem Donnerstag mit den
Länderchefs und -chefinnen in Berlin unter anderem über eine
Versicherungspflicht beraten.

Buschmann lehnt eine verpflichtende Elementarschadenversicherung weiterhin
ab und tritt nur für eine Angebotspflicht der Versicherer ein. Der FDP-Politiker
hatte am Mittwoch gesagt, es sei gut, wenn sich Menschen dafür entschieden,
Gebäude gegen Hochwasserschäden und andere Elementarschäden abzusichern, und
"jeder sollte dafür auch ein Angebot bekommen". Bei Altverträgen sollte dies
über eine Möglichkeit, entsprechend aufzustocken, laufen. In Angeboten für
Neuverträge sollte eine Elementarschadenversicherung enthalten sein, "die man
aber abwählen kann". Von einer Verpflichtung der Eigentümer, eine solche
Versicherung abzuschließen, halte er aber nichts, betonte Buschmann, weil
dadurch im Einzelfall Menschen gezwungen sein könnten, wegen hoher
Versicherungsprämien ihr Elternhaus aufzugeben. Einige Mieterinnen und Mieter
könnten bei einer Elementarschadenpflichtversicherung mit einer massiven
Erhöhung der Nebenkosten konfrontiert werden.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Benner schlug vor: "Die Prämie sollte nicht komplett an die Mieter weitergereicht werden können." Er sagte der Deutschen
Presse-Agentur weiter: "Da, wo extrem hohe Prämien gefordert werden aufgrund
eines hohen Risikos, sollte man zwischen Bestandsgebäuden und Neubau
differenzieren, um gerechte Lösungen zu finden."/dm/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ALLIANZ SE NA O.N. 840400 Frankfurt 290,200 04.11.24 19:08:12 -1,200 -0,41% 0,000 0,000 291,900 291,400
HANNOVER RUECK SE NA O.N. 840221 Frankfurt 238,200 04.11.24 12:27:25 -2,200 -0,92% 0,000 0,000 239,300 240,400
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. 843002 Frankfurt 469,200 04.11.24 18:01:32 -1,700 -0,36% 0,000 0,000 473,000 470,900
ZURICH INSUR.GR.NA.SF0,10 579919 Hamburg 0,000 05.11.24 02:38:38 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 305,800
TALANX AG NA O.N. TLX100 Frankfurt 70,500 04.11.24 10:16:28 -0,350 -0,49% 0,000 0,000 70,750 70,850

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH