- Nachrichtendetail
-
16.10.2025 12:17:53 - Öffnung der Grenze zwischen Gaza und Ägypten verzögert sich
KAIRO/GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Die Öffnung des Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten verzögert sich weiter. Die Vorbereitungen für eine Öffnung des Rafah-Übergangs für den Personenverkehr in Übereinstimmung mit der jüngsten Waffenruhe-Vereinbarung gingen in Zusammenarbeit zwischen Israel und Ägypten weiter, teilte die zuständige israelische Behörde Cogat auf Anfrage mit. Aus ägyptischen Kreisen hieß es, die Öffnung könnte sich noch bis Sonntag verzögern.
Ein Sprecher von Cogat bekräftigte, auch nach einer Öffnung für den Personenverkehr werde der Rafah-Übergang nicht als Durchgang für humanitäre Hilfslieferungen dienen. "Dies wurde zu keinem Zeitpunkt vereinbart", sagte er. Humanitäre Waren sollten weiterhin nach Sicherheitskontrollen über den Übergang Kerem Schalom und andere Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen in den Küstenstreifen transportiert werden, "in voller Übereinstimmung mit dem unterzeichneten Abkommen".
Im Rahmen der Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas waren die Hilfslieferungen ausgeweitet worden. In der ersten Phase sollten rund 600 Lkw mit humanitärer Hilfe pro Tag einfahren. Israel kontrolliert nach einem Teilabzug seiner Truppen weiterhin mehr als die Hälfte des Gazastreifens.
Eine Krankenschwester der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) sagte dem Schweizer Radio, Hilfslieferungen kämen trotz der Waffenruhe nur langsam in den Küstenstreifen. "Die Menschen leben nach wie vor in Zelten, ohne vernünftige Wasser- und Stromversorgung", schilderte Katja Storck die Lage in Gaza. Es fehle an Material zur Versorgung der vielen Patienten, etwa an Rollstühlen für Beinamputierte./le/DP/jha
Quelle: dpa-AFX