18.06.2024 14:54:38 - dpa-AFX: Berlin: Verkehrsverwaltung streicht Millionen für BVG-Elektrobusse

BERLIN (dpa-AFX) - Der Umbau der BVG-Busflotte hin zu mehr Elektrofahrzeugen
wird sich aufgrund der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin verzögern.
Die Senatsverwaltung für Verkehr hat die eingeplanten Mittel für die Beschaffung
von Elektrobussen zusammengestrichen - statt 33,1 Millionen Euro sollen für die
Anschaffung der Busse im Haushalt 2024 nur noch rund 8 Millionen Euro zur
Verfügung gestellt werden. Das geht aus einem Bericht der Verwaltung an den
Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hervor, der der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Zuerst berichtete der "Tagesspiegel".

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen bis 2030 die komplette Busflotte
auf E-Antriebe umstellen. Mit Stand 2023 lag Anteil an Elektrobussen bei der BVG
bei rund 15 Prozent. Insgesamt sind rund 1600 Busse in Berlin für das
Unternehmen unterwegs.

Kommen die angekündigten 50 Elektro-Gelenkbusse?

Im Dezember verkündete die BVG die Bestellung von 50 neuen
Elektro-Gelenkbussen. Das erste Fahrzeug sollte nach damaliger Mitteilung Ende
2024 geliefert werden, die restlichen 49 dann im Jahr 2025. Ob die Kürzung der
Gelder Auswirkungen auf diese Bestellung haben wird, blieb am Dienstag zunächst
offen.

Die Verkehrsverwaltung begründet die Kürzung der Mittel in dem Bericht mit
"Verzögerungen des Betriebshofneubaus bei der BVG, was die Auslieferung der
dafür vorgesehenen E-Busse verzögert". Die Verkehrsbetriebe wollen angesichts
der wachsenden Flotte einen neuen Omnibus-Betriebshof in der Säntisstraße in
Berlin-Marienfelde einrichten. Dort sollen auch Abstell- und Lademöglichkeiten
für rund 220 E-Busse entstehen.

Grüne: Streichung verschärft Berliner ÖPNV-Krise

Kritik an der Mittelkürzung kam am Dienstag von den Grünen. "Den Preis dafür werden alle Menschen zahlen, die tagtäglich auf den öffentlichen Nahverkehr
angewiesen sind und heute schon unter der Ausdünnung von Fahrplänen,
gefährlichen Haltestellen und überfüllten Zügen leiden", sagten die
verkehrspolitischen Sprecherinnen der Grünen-Abgeordnetenhausfraktion, Oda
Hassepaß und Antje Kapek. "Dass nun neben dem ohnehin schon notleidenden Betrieb
auch die Zukunftsinvestitionen in E-Busse und neue Infrastruktur
zusammengestrichen werden, ist unverantwortlich und verschärft die Krise des
Berliner ÖPNV."/nif/DP/jha

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