27.06.2024 19:15:44 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP 2: Treffen zu möglicher Reform der Bundesjugendspiele

(neu: zeitliche Aktualisierung)

WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - In der Debatte um die Reform der
Bundesjugendspiele hat Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) gefordert, den
Leistungsaspekt wieder mehr in den Blick zu nehmen. "Das Rad muss jetzt ganz
schnell wieder zurückgedreht werden. Es geht in die völlig falsche Richtung,
wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun
hat", sagte er der "Bild"-Zeitung vor einem Treffen der Sportkommission der
Kultusministerkonferenz (KMK) mit Vertretern des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB), das am Donnerstag in Frankfurt stattfand.

Wie dpa aus Teilnehmerkreisen erfuhr, handelte sich um ein reguläres
Treffen, das einmal im Jahr stattfindet. Es werde besprochen, ob man die
Wettkampfkomponente wieder stärke, hatte es vorab geheißen. Entscheidungen seien
nicht getroffen, aber das Thema erörtert worden.

Seit diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Spiele in der
Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse nur
noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert. Bislang war das
nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Der Leistungscharakter der
Bundesjugendspiele tritt so in den Hintergrund. "Wenn alles beliebig wird, gibt
es keinen Ansporn mehr, besser zu werden. Das wäre bedenklich für unsere
Gesellschaft", erklärte Schwarz. "Wir müssen deshalb auch den Spaß am
sportlichen Wettkampf viel mehr fördern, statt ihn zu bremsen."

Der DOSB steht nach Angaben eines Sprechers weiter hinter der Reform. Er
verwies auf eine Mitteilung des Verbands vom vergangenen Sommer, in der es unter
anderem hieß: "Wettbewerb im Gegensatz zum Wettkampf bedeutet nicht, dass es
sich um ein rein spielerisches Angebot handelt. Der Wettbewerb ist vielmehr als
ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu
verstehen."/jto/DP/he

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