15.07.2024 18:04:19 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dämpfer für den Dax nach Gewinnserie

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zuletzt drei Gewinntagen in Folge haben die
Anleger bei deutschen Aktien zum Wochenstart auf die Bremse getreten. Der Dax
weitete seine Anfangsverluste am Montagnachmittag noch aus,
obwohl die Wall Street mit klaren Gewinnen und weiteren Rekordhochs eröffnete.
Letztlich verlor der Leitindex fast auf seinem Tagestief 0,84 Prozent auf
18.590,89 Zähler, nachdem er in der Vorwoche um rund anderthalb Prozent
gestiegen war. Der MDax schloss am Montag 0,83 Prozent tiefer bei
25.688,25 Punkten.

Charttechnisch sehen Börsianer den Weg zu der Mitte Mai aufgestellten
Bestmarke von 18.892 Punkten wieder geebnet. Laut den Experten der Berenberg
Bank bestätigen starke erste Juli-Wochen die übliche Saisonalität. Als nächsten
Test verweisen sie auf die Berichtssaison, die in den kommenden Tagen in den
Fokus der Anleger rücke. "Hier liegt die Messlatte für positive Überraschungen
recht hoch."

Auch europaweit ging es zum Wochenauftakt abwärts. So fiel der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 1,2 Prozent auf 4983 Punkte.
Die Länderbörsen in Paris und London gingen ebenfalls mit klar negativen
Vorzeichen aus dem Handel. Dagegen erklomm der US-Leitindex Dow Jones Industrial
einen Höchststand und notierte zum Börsenschluss in Europa rund
0,8 Prozent über dem Vortagesschluss.

Verarbeiten mussten die Anleger am Montag den Anschlag auf den
Ex-US-Präsidenten Donald Trump. "Der Wahlkampf in den Vereinigten Staaten dürfte
mit dem Attentat in die heiße Phase treten und es ist davon auszugehen, dass
Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und politisches Kapital daraus
schlagen wird", hieß es von Helaba. "Es klingt paradox, aber der Trump-Trade an
der Börse lebt wieder auf", bemerkte Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker
Robomarkets.

Infolge der Ereignisse in den USA waren europäische Rüstungswerte wieder
gefragt, wie Kursgewinne zwischen 1,3 und 4,4 Prozent bei Rheinmetall
, Hensoldt und Renk zeigten. Dabei
wirkten sich die Sorgen um Trumps Haltung im Ukraine-Krieg und die künftige
Rolle der USA innerhalb des Verteidigungsbündnisses Nato aus.

Umgekehrt ging es für Aktien aus dem Bereich der Alternativen Energien
begab, weil Trump seinen Fokus bei einer Wiederwahl wohl stärker auf fossile
Energieträger als auf saubere Energiequellen legen würde. Das getrübte
Stimmungsbild zeigte sich im Dax etwa bei den Aktien von RWE und
Siemens Energy mit Abgaben von bis zu knapp fünf Prozent.

Beim Windkraft-Spezialisten Nordex kam es nach einem zuletzt
besonders guten Lauf zu Gewinnmitnahmen. Nachdem bekannt wurde, dass der
Turbinenhersteller im zweiten Quartal weniger Aufträge erhalten hat als ein Jahr
zuvor, sank der Kurs um 4,6 Prozent. Da half es auch wenig, dass die US-Bank
Citigroup die Auftragszahlen besser als befürchtet fand.

Einen Kurseinbruch von mehr als 28 Prozent verbuchten die Baywa
-Aktien, nachdem das Agrarhandels- und Energieunternehmen wegen
einer erdrückenden Schuldenlast die Notwendigkeit sieht, einen
Sanierungsgutachter an Bord zu holen. Dieses soll helfen, die "angespannte
Finanzierungslage" verbessern.

Aktien von Hugo Boss gerieten mit einem Abschlag von 2,9
Prozent branchenbedingt in den Abwärtssog von Swatch .
Enttäuschende Geschäftszahlen des schweizerischen Uhrenkonzerns prägten
gemeinsam mit einer gestrichenen Dividende des Londoner Modehauses Burberry
europaweit das Branchenbild im Luxusgüterbereich.

Am Devisenmarkt hielt sich der Kurs des Euro mit zuletzt
1,0911 US-Dollar knapp über der Marke von 1,09 Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0907 Dollar festgesetzt.

Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,53 Prozent am Freitag auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,13 Prozent auf 124,65
Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,14 Prozent auf 132,00
Punkte./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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