26.06.2024 09:09:10 - dpa-AFX: Bauernpräsident schließt weitere Proteste nicht aus

BERLIN/COTTBUS (dpa-AFX) - Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied schließt
weitere Proteste gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung nicht aus. "Wir
behalten uns weitere Protestaktionen vor", sagte er am Mittwoch im
ZDF-"Morgenmagazin". Nach bundesweiten Traktoren-Protesten der Landwirte zu
Jahresbeginn hatte sich die Koalition aus SPD, Grünen und FDP am Dienstag auf
ein Entlastungspaket geeinigt. Es sieht unter anderem steuerliche
Erleichterungen und weniger Bürokratie vor. Der Bauernverband fordert aber
weitergehende Schritte. Die Lage der Landwirtschaft ist auch das zentrale Thema
des Deutschen Bauerntags, der an diesem Mittwoch in Cottbus beginnt.

"Die Ampel hat nicht geliefert", kritisierte Rukwied. Das beschlossene
Agrarpaket sei "gerade mal ein Päckchen". "Wir müssen Landwirtschaft neu
aufstellen, wissensbasiert auf Innovationen setzen, unserer jungen Generation
Perspektiven geben", sagte der Verbandspräsident. Der Frust beim Nachwuchs sei
enorm.

Rukwied forderte die Regierung auf, Bäuerinnen und Bauen stärker
einzubeziehen. "Wir fahren keinen konfrontativen Kurs", beteuerte er. "Im
Gegenteil, wir machen Angebote und erwarten, dass man die Angebote aufnimmt und
gemeinsam die Dinge mit uns umsetzt, damit die junge Generation eine Zukunft
hat." Die Proteste zu Beginn des Jahres hatten sich hauptsächlich gegen das
Auslaufen von Dieselvergünstigungen gerichtet./rgr/DP/stk

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