16.07.2024 11:31:58 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Autowerte leiden unter trüben Perspektiven in China und USA

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Sorgen in puncto Kauflust chinesischer
Verbraucher und international drohende Zölle haben am Dienstag die Aktien von
Autobauern deutlich belastet. In den USA fürchten die Anleger zusätzliche Zölle,
sollte es zu einer zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident kommen.
Auch am besonders wichtigen Absatzmarkt in China trüben sich die Perspektiven
weiter ein. Die Europäer kämpfen dort mit der zunehmenden Konkurrenz lokaler
Hersteller.

Vor allem wurden die neuerlichen Bedenken am Dienstag beim
Sportwagenhersteller Porsche AG ersichtlich, dessen Kurs
zeitweise 5,7 Prozent abrutschte. Für die Aktien von Mercedes ,
Volkswagen und BMW ging es allerdings auch
überdurchschnittlich stark bergab. Der gesamteuropäische Sektorindex Stoxx
Europe 600 Automobiles & Parts verlor ein Prozent und war damit
in der Branchenwertung unter den größten Verlierern.

Der europäische Aktienmarkt leidet in diesen Tagen insgesamt unter
politischer Unsicherheit. Von Börsianern erwähnt wird der sogenannte
Trump-Trade, wonach es nur bei Anlegern in New York relativ gut ankommt, dass
die Chancen für eine Wiederwahl von Donald Trump nach dem Attentat vom
Wochenende als gestiegen gelten. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC
Partners könnten höhere Zölle hierzulande den Warenaustausch mit den USA massiv
beeinträchtigen.

Die Zollsorgen breiten sich damit weiter aus, denn mit China liegt die
Europäische Union wegen der Einführung vorläufiger Strafzölle auf E-Autos aus
China bereits im Streit. Am dortigen Wachstumsmarkt trüben zudem weiterhin
Wirtschaftssorgen das Bild, was vor allem Luxusgüterwerte in diesen Tagen
beeinträchtigt.

China ist zudem einer der wichtigsten Märkte für Porsche und anders als bei
anderen deutschen Herstellern wird das Land bei den Zuffenhausenern komplett mit
der Produktion aus Europa bedient.

"Die ohnehin geplagten Autounternehmen werden es zukünftig noch schwerer
haben", sagte der Marktbeobachter Andreas Lipkow angesichts wohl schwierigerer
Handelsbeziehungen mit den USA. Er verwies darauf, dass Nordamerika nach China
als zweitwichtigster Absatzmarkt für die europäischen Autobauer gilt.

Am Wochenende war ein Attentat auf Donald Trump gescheitert, der für eine
zweite Amtszeit als US-Präsident kandidiert. "Der Wahlkampf in den USA dürfte
mit dem Attentat in die heiße Phase treten und es ist davon auszugehen, dass
Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und politisches Kapital daraus
schlagen wird", schrieb am Vortag die Landesbank Helaba. Anleger setzen daher
aktuell eher auf US-Aktien.

Die US-Republikaner haben Trump nun auch offiziell für die Präsidentenwahl
nominiert. Er will mit seinem Verbündeten J.D. Vance als Vizekandidat ins Rennen
gehen./tih/ag/mis



-----------------------
dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
-----------------------
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Frankfurt 84,040 23.08.24 13:50:17 +0,740 +0,89% 0,000 0,000 83,200 83,300
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Frankfurt 62,130 23.08.24 19:17:08 +0,600 +0,98% 0,000 0,000 61,830 61,530
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Frankfurt 96,780 23.08.24 18:55:39 -0,080 -0,08% 0,000 0,000 96,380 96,860
STXE 600 AUT+PRT PR.EUR 965868 STOXX Ltd. 605,72 23.08.24 17:50:00 +4,56 +0,76% 0,000 - 601,61 601,16
DR.ING.H.C.F.PORSCHE VZO PAG911 Frankfurt 70,600 23.08.24 12:55:57 +0,400 +0,57% 0,000 0,000 70,080 70,200

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH