12.05.2024 14:26:09 - dpa-AFX: Patientenschützer für mehr Unterstützung für Pflege zu Hause

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert mehr
finanzielle Unterstützung für die Pflege in Familien zu Hause. "Ohne dieses
kräftezehrende Engagement der meist weiblichen Angehörigen wäre die Altenpflege
längst zusammengebrochen", sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen
Presse-Agentur anlässlich des Tages der Pflegenden am Sonntag. "Damit die
Bundesregierung unmittelbar helfen kann, muss das Pflegegeld sofort und pauschal
um 300 Euro erhöht werden." Das schaffe Luft angesichts gestiegener
Lebenshaltungskosten. Für Berufstätige sei ein steuerfinanziertes
"Pflegezeitgeld" überfällig, das wie das Elterngeld für Mütter und Väter nach
der Geburt funktioniere.

Eine seit Jahresbeginn greifende Reform von Gesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) sieht bereits Entlastungen auch für die vier Millionen
Pflegebedürftigen zu Hause vor. Das zuletzt 2017 erhöhte Pflegegeld stieg um
fünf Prozent. Es ist frei zu verwenden, etwa für Betreuung. Wenn sich
Beschäftigte um die Pflege naher Angehöriger kümmern müssen und deshalb nicht
zur Arbeit gehen, können sie eine Lohnersatzleistung beantragen. Möglich ist
dies nun für bis zu zehn Arbeitstage pro Jahr, zuvor waren es überhaupt nur zehn
Arbeitstage je pflegebedürftiger Person.

Brysch kritisierte, die Regierung lasse Pflegebedürftige daheim und
Angehörige weiterhin im Stich. "Schließlich wälzt sie Verantwortung und Lasten
auf den größten Pflegedienst Deutschlands ab." Viele Familien seien seelisch,
körperlich und finanziell am Ende. Nötig sei daher auch ein Rechtsanspruch auf
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. Diese dienen generell dazu, dass die Pflege
gesichert ist, wenn Angehörige es nicht machen können./sam/DP/he

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