24.05.2024 19:21:44 - dpa-AFX: POLITIK: Bundeswehr will auf Tiktok Nachwuchs werben

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundeswehr will künftig auf dem Kurzvideoportal
Tiktok um Nachwuchs werben. Um im "Wettbewerb um die besten Köpfe zu bestehen,
ist die Nutzung von TikTok unverzichtbar", teilte eine Sprecherin des
Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin mit. Aus diesem Grund werde die
Arbeitgebermarke Bundeswehr ab Ende Mai 2024 mit einer speziell ausgerichteten
Kampagne bei der Nutzung von Tiktok einen neuen Weg beschreiten. Zuerst hatte
der "Spiegel" über die Einführung von Tiktok zur Personalrekrutierung berichtet.

Für eine erfolgreiche Kommunikation zur Nachwuchswerbung sei es "für die
Bundeswehr unerlässlich, junge Menschen dort zu erreichen, wo sie sich
informieren und digital austauschen", sagte die Sprecherin. Für die Nutzung von
TikTok würden spezielle Maßnahmen eingeführt. Dazu gehöre die technische
Trennung zwischen den Netzwerken der Bundeswehr und der Plattform Tiktok. Es
sollten eigens dafür verwendete Endgeräte ohne Zugang zur IT-Struktur der
Bundeswehr genutzt werden. Auf dienstlicher IT sei Tiktok-Software nach wie vor
weder zugelassen noch technisch möglich.

Die private Nutzung von Social-Media-Plattformen etwa außerhalb des Dienstes oder während der Pausen stehe den Soldatinnen und Soldaten auf ihren privaten
Endgeräten frei, sofern die Vorschriften und Regelungen etwa zur Wahrung von
Dienstgeheimnissen berücksichtigt würden, erklärte die Sprecherin weiter.

Der "Spiegel" schreibt, das Verteidigungsressort arbeite an kurzen
Werbeclips, in denen die Bundeswehr als Arbeitgeber vorgestellt werde. Die
Bundeswehr setze damit eine ähnliche Kampagne wie auf YouTube und Instagram
fort.

Die Bundesregierung hatte Anfang April unter @TeamBundeskanzler ihren ersten Tiktok-Kanal gestartet. Sie will damit vor allem junge Bürgerinnen und Bürger
ansprechen, die traditionelle Medien kaum noch nutzen. Tiktok hat mehr als 20
Millionen deutsche Nutzer und ist bei den 14- bis 25-Jährigen nach einer Umfrage
des Marktforschungsinstituts Appinio von Ende 2022 die meistgenutzte App.
Zunächst hatte die Bundesregierung ausgeschlossen, dass Kanzler Olaf Scholz
(SPD) dem von einem chinesischen Unternehmen betriebenen sozialen Netzwerk
beitritt. Bei Kritikern gibt es die Sorge, die Tiktok-App könne zum Sammeln von
Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische
Einflussnahme missbraucht werden./bk/DP/he

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