26.06.2024 15:23:00 - dpa-AFX: Sechzehn Wirtschaftsnobelpreisträger warnen vor Wiederwahl Trumps

WASHINGTON (dpa-AFX) - Sechzehn Wirtschaftsnobelpreisträger haben in einem
gemeinsamen Brief vor den Risiken einer zweiten Präsidentschaft Donald Trumps
für die US-Wirtschaft gewarnt. Zu den wichtigsten Faktoren für wirtschaftlichen
Erfolg gehörten Rechtsstaatlichkeit sowie wirtschaftliche und politische
Sicherheit. Die Einhaltung internationaler Normen und normale und stabile
Beziehungen zu anderen Ländern seien ebenfalls ein Muss. "Donald Trump und die
Unwägbarkeiten seines Handelns und seiner Politik bedrohen diese Stabilität und
die Stellung der USA in der Welt", heißt es in dem am Dienstag von US-Medien
veröffentlichten Schreiben.

Auch wenn jeder der Unterzeichner unterschiedliche Ansichten über einzelne
wirtschaftspolitische Maßnahmen habe, heißt es in dem Brief weiter, seien sich
alle einig, dass das Wirtschaftsprogramm von US-Präsident Joe Biden dem von
Trump weit überlegen sei. Biden habe wichtige Investitionen in die US-Wirtschaft
beschlossen, unter anderem in die Infrastruktur, die heimische Produktion und
den Klimaschutz.

"Zusammengenommen werden diese Investitionen wahrscheinlich die
Produktivität und das Wirtschaftswachstum steigern und gleichzeitig den
langfristigen Inflationsdruck senken und den Übergang zu sauberer Energie
erleichtern." Weitere vier Jahre der Präsidentschaft von Biden würden es ihm
ermöglichen, eine umfassende wirtschaftliche Erholung in den USA weiter
voranzubringen.

Viele Amerikaner seien besorgt über die Inflation, die bemerkenswert schnell zurückgegangen sei. Es bestehe zu Recht die Sorge, dass Trump "mit seinen
fiskalisch unverantwortlichen Haushaltsplänen" die Inflation wieder anheizen
werde.

Der Ausgang der Wahl im November werde wirtschaftliche Auswirkungen über
Jahre, möglicherweise Jahrzehnte, haben. "Wir glauben, dass eine zweite Amtszeit
von Trump negative Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ansehen der USA in der
Welt und eine destabilisierende Wirkung auf die Binnenwirtschaft der USA haben
würde."

Trump und Biden befinden sich in der heißen Phase des Wahlkampfs. Die
Inflation spielt für viele Wählerinnen und Wähler eine große Rolle. Zwar ist die
Teuerungsrate seit Sommer 2022 deutlich zurückgegangen. Doch das bedeutet, dass
die hohen Preise nun eben moderat weiter steigen. Biden ist für die hohen
Verbraucherpreise nur sehr begrenzt verantwortlich und auch auf dem Arbeitsmarkt
sieht es gut aus. Doch wenn sich die Menschen für ihr Geld immer weniger leisten
können, lasten sie das in der Regel dem aktuellen Präsidenten an.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören Joseph E. Stiglitz, der 2001 mit
dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde, sowie Paul R. Milgrom, Robert J.
Shiller, und Paul M. Romer./trö/DP/jha

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