03.06.2024 13:25:20 - dpa-AFX: ROUNDUP 2/Flugsicherung: Wechselhaftes Wetter macht dem Luftverkehr zu schaffen

LANGEN (dpa-AFX) - Die zunehmenden Wetterereignisse machen dem Luftverkehr
über Deutschland zu schaffen. Allein im Mai habe man doppelt so viele
einschneidende Wetterereignisse registriert wie im Vorjahresmonat, sagte der
Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Arndt Schoenemann, am Montag in Langen
bei Frankfurt. Vor allem Gewitter führten zu Problemen und Verspätungen, wenn
Flüge umgeleitet oder Flughäfen zwischenzeitlich geschlossen werden müssten.
"Der Klimawandel schlägt entsprechend zu."

Allgemein ist der Luftverkehr über Deutschland noch nicht wieder auf das
Niveau vor der Corona-Krise zurückgekehrt, was nun erst für 2027 erwartet wird.
Im vergangenen Jahr haben die Lotsen rund 2,83 Millionen Flüge größerer
Flugzeuge nach Instrumentenregeln begleitet. Im laufenden Jahr werden knapp 3
Millionen derartige Flugbewegungen erwartet und damit erneut weniger als 2019
mit gut 3,3 Millionen.

Nach Instrumentenregeln fliegen zivile Fracht- und Passagierjets sowie
Militärmaschinen. Sie werden von den Lotsen der bundeseigenen Deutschen
Flugsicherung in übergeordneten Centern und in den Towern der Flughäfen
überwacht und geleitet.

Der Luftverkehr zeige deutlich größere Schwankungen als früher, sagte
Schoenemann. So seien zu Ostern und im Sommer extremere Spitzen zu beobachten,
weil touristische Verkehre im Vergleich zu Geschäftsflügen an Bedeutung gewonnen
hätten. Das mache einen flexibleren Einsatz des Personals notwendig, auf den die
DFS aber vorbereitet sei. Während der Pandemie habe man kein Personal abgebaut
und bilde weiterhin auf hohem Niveau aus.

Die Flugsicherung sei trotz der geringeren Anzahl von Flügen mit
zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert, sagte Schoenemann. Mit dem
russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seien großflächige Luftraumsperrungen
im Osten sowie eine Steigerung des militärischen Luftverkehrs um 15 bis 20
Prozent verbunden. Grundsätzlich habe sich der Luftverkehr deutlich nach Westen
und damit in den deutschen Luftraum verschoben.

Mit der am Montag in Schleswig-Holstein begonnenen Nato-Übung "Tiger Meet"
und der Fußball-Europameisterschaft fänden zwei große Ereignisse im ohnehin
schon dicht beflogenen Luftraum Deutschlands statt. Dieser mache zwar nur 3
Prozent des europäischen Luftraums aus, nehme aber ein Drittel aller Flüge über
dem Kontinent auf.

Der deutsche Luftverkehr bleibe weiterhin hinter der europäischen
Entwicklung zurück, sagte Schoenemann. Er wehrte sich gegen Kritik, dass die
deutschen Flugsicherungsgebühren dazu einen Beitrag leisteten. Tatsächlich sei
man bei den Streckengebühren "absolut auf Augenhöhe" mit den anderen Staaten.
Die einheitliche Gebühr für Starts und Landungen an allen deutschen Flughäfen
helfe den kleineren Standorten, für die nach Kostengesichtspunkten sonst sehr
viel höhere Beträge verlangt werden müssten. Letztlich richte sich die Kritik
der Direktfluggesellschaften aber vor allem gegen die deutsche
Luftverkehrssteuer, die Flughafenkosten und die Luftsicherheitsgebühr, die für
Passagier- und Gepäckkontrollen erhoben wird. Die Lotsenkosten machten nur einen
sehr kleinen Teil des Ticketpreises aus./ceb/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LUFTHANSA AG VNA O.N. 823212 Xetra 5,802 20.06.24 13:42:13 -0,202 -3,36% 5,800 5,804 5,816 6,004
INTERN.CONS.AIRL.GR. A1H6AJ Xetra 2,012 20.06.24 12:03:03 -0,011 -0,54% 2,007 2,017 2,013 2,023
EASYJET PLC LS-,27285714 A1JTC1 Xetra 5,340 20.06.24 13:11:15 -0,088 -1,62% 5,320 5,332 5,384 5,428
RYANAIR HLDGS PLC EO-,006 A1401Z Xetra 16,315 20.06.24 13:40:22 -0,780 -4,56% 16,300 16,425 16,700 17,095
AIR FRANCE-KLM INH. EO 1 A3EJGH Xetra 9,596 20.06.24 10:51:26 +0,018 +0,19% 9,560 9,600 9,712 9,578

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