17.05.2024 11:25:54 - dpa-AFX: WDH/'Sunday Times': Paul McCartney erster britischer Musik-Milliardär

(Berichtigung: Name im 2. Absatz, 3. Satz: Sir Paul.)

LONDON (dpa-AFX) - Ex-Beatle Paul McCartney ist nach Schätzungen der Zeitung "Sunday Times" der erste Musiker in Großbritannien mit einem Vermögen von mehr
als einer Milliarde Pfund (1,17 Mrd. Euro). Der 81-Jährige habe 2023 von seiner
Tour, der Wertsteigerung seines Backkatalogs und einer Beyoncé-Coverversion
seines Songs "Blackbird" profitiert, berichtete das Blatt am Freitag.

Außerdem wurden die beiden Compilation-Alben der Beatles mit 21 neu
hinzugefügten Titeln erneut veröffentlicht. Schließlich veröffentlichte die
berühmte Band mit "Now And Then" ihre vermutlich letzte Aufnahme. Damit habe das
Vermögen von Sir Paul im Vergleich zum Vorjahr um 50 Millionen Pfund auf nun
eine Milliarde zugelegt, schätzte die Zeitung. Die traditionelle Reichen-Liste
"Sunday Times Rich List" basiert auf Recherchen der Redakteure und auf
Schätzungen und gilt als zuverlässig.

Auch andere Künstler wie Elton John finden sich den Schätzungen zufolge
unter den vermögendsten Menschen in Großbritannien. Zu den "40 reichsten unter
40" gehören mit Ed Sheeran, Harry Styles, Adele und Dua Lipa weitere
Musikerinnen und Musiker. "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling liegt demnach mit
945 Millionen Pfund knapp unter der Milliardenschwelle. Die 58-Jährige taucht
auch in der Liste der großzügigsten Spender auf: Demnach hat sie im Vorjahr
insgesamt 17,9 Millionen Pfund gestiftet, vor allem zum Schutz von Frauen und
Kindern.

Auch der König legt zu

Auf Platz 258 der Reichen-Liste steht König Charles III. mit einem
geschätzten Vermögen von 610 Millionen Pfund, 10 Millionen mehr als im Vorjahr.
Das britische Staatsoberhaupt habe in dieser Hinsicht seine Mutter Queen
Elizabeth II. übertroffen. Nach der Scheidung von Prinzessin Diana habe Charles
seine Finanzen wieder aufgebaut und die gewaltigen königlichen Besitztümer noch
vermehrt. Die royalen Anwesen Schloss Balmoral in Schottland und Sandringham in
Ostengland sind privater Besitz des Monarchen.

Die "Sunday Times" räumte aber ein, dass im Falle des Königs die Schätzungen besonders kompliziert seien. So hält die königliche Familie zahlreiche Mengen an
wertvoller Kunst sowie Schmuck und - teilweise über seine Liegenschaftsverwalter
Crown Estate und das Herzogtum Lancaster - große Ländereien. Die "Times" betonte
aber, diese Güter gehörten dem König nicht persönlich, daher seien sie nicht in
die Aufstellung eingeflossen.

Als reichster Adliger gilt der Herzog von Westminster, Hugh Grosvenor, mit
einem geschätzten Vermögen von 10,13 Milliarden Pfund. Dem Patensohn des Königs,
der nicht mit der Royal Family verwandt ist, gehört als Großgrundbesitzer das
Grosvenor Estate mit Ländereien in England und Schottland sowie mehreren
Immobilien in Londoner Nobel-Stadtteilen wie Belgravia und Mayfair.

Reichster Premierminister der Geschichte

Ebenfalls vermögender als der König, wenn auch nur ein wenig, sind den
Schätzungen zufolge der britische Premierminister Rishi Sunak und seine Ehefrau
Akshata Murty. Das Paar belegt mit 651 Millionen Pfund - ein Plus von rund 150
Millionen Pfund - den 245. Rang. Das lag laut "Sunday Times" vor allem daran,
dass der Wert von Murtys Anteilen am indischen IT-Konzern Infosys, den ihr Vater
mitgegründet hatte, deutlich anstieg. Sunak, der vor seiner Politkarriere als
Investmentbanker viel Geld verdiente, gilt als reichster Premierminister der
Geschichte. Umfragen zufolge droht ihm und seinen Konservativen aber bei der
kommenden Parlamentswahl eine verheerende Niederlage.

Zahl der Milliardäre sinkt

Mit rund 37,2 Milliarden Pfund Vermögen gilt der Unternehmer Gopi Hinduja
mit seinem Konglomerat Hinduja Group als reichster Mensch im Vereinigten
Königreich. Insgesamt nahm die Zahl der Milliardäre den Angaben zufolge aber das
zweite Jahr in Folge ab, mittlerweile auf 151.

Ein Grund ist Experten zufolge, dass die Regierung ein Schlupfloch begrenzen will, das es Menschen ermöglicht, keine Steuern in Großbritannien auf ihre
Einkünfte im Ausland zu zahlen. Mehrere Unternehmer haben demnach bereits ihren
Wohnsitz in Länder mit niedrigeren Steuersätzen verlegt. Die Preise für
Luxusimmobilien in London sind enorm, sodass viele Wohlhabende fürchten, dass
sich ihre Investitionen nicht auszahlen. Hinzu kommen hohe Inflation und
schwächeres Wirtschaftswachstum./bvi/DP/men

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