26.06.2024 13:50:56 - dpa-AFX: Bahn weist Bericht zu Streichungsplänen zurück

BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn hat einen Medienbericht über eine
drohende Streichung mehrerer Fernverkehrsverbindungen zurückgewiesen. "Es gibt
aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten
Fernverkehrsverbindungen. Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan
2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten
Angebotskürzungen vor", sagte Michael Peterson, im Bahn-Vorstand zuständig für
den Fernverkehr, in einer Mitteilung. Die Bahn sei aber gezwungen, aufgrund
drohender Kostensteigerungen durch höhere Trassenpreise den Umfang des
Fahrplanangebots bundesweit zu überprüfen.

Der "Spiegel" hatte zuvor über eine Liste an Fernverkehrsverbindungen
berichtet, die ausgedünnt oder gestrichen werden könnten. Das Magazin bezog sich
dabei auf ein Schreiben der Deutschen Bahn an die Bundesnetzagentur von Anfang
Februar. Dem Bericht zufolge könnten die Intercity-Linien 61 (Karlsruhe -
Stuttgart - Aalen - Crailsheim - Nürnberg - Leipzig), 51 (Gera - Weimar - Erfurt
- Gotha - Kassel - Dortmund - Köln) und 34 (Norddeich Mole - Münster - Dortmund
- Siegen - Frankfurt) komplett gestrichen werden.

Bei den Trassenpreisen handelt es sich um Gebühren, die von der
DB-Infrastrukturgesellschaft InfraGo erhoben werden. Alle Unternehmen, die die
Infrastruktur der Bahn nutzen, müssen sie zahlen, auch die Verkehrsunternehmen
der Bahn selbst. Die Bundesnetzagentur genehmigte kürzlich eine deutliche
Erhöhung der Trassenpreise für 2025 - im Durchschnitt um sechs Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Grund für die hohe Steigerung sind laut der InfraGO
höhere Personal- und Materialkosten der vergangenen Jahre. Aufgrund einer
gesetzlichen Regelung darf der Regionalverkehr nicht so stark belastet werden -
daher werden die Erhöhungen vor allem auf den Fern- und den Güterverkehr
umgelegt.

Für 2025 erhöhen sich die Trassenpreise für den Fernverkehr nach aktuellem
Stand um 17,7 Prozent. Es gibt aber Klagen dagegen. Der Bund hat zudem in
Aussicht gestellt, die Unternehmen mit einer Sonderförderung zu
unterstützen./nif/DP/jha

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