31.05.2024 10:59:19 - IfW erwartet höhere Preise für E-Autos durch Zölle für China-Importe

KIEL (dpa-AFX) - Mögliche EU-Zölle auf chinesische Elektroautos hätten nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) spürbar steigende Kaufpreise für Elektroautos zur Folge. Bei Zöllen in Höhe von 20 Prozent würde der Import aus China um 25 Prozent oder schätzungsweise 125 000 Elektroautos im Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar (3,5 Mrd Euro) zurückgehen, berichtete das Institut am Freitag unter Hinweis auf Simulationsberechnungen. Das beträfe auch viele in China produzierende deutsche Autohersteller.

"Angesichts der chinesischen Subventionspraxis ist es richtig, dass sich die EU-Kommission Strafzölle als Antwort darauf vorbehält", sagte IfW-Präsident Moritz Schularick. "Wichtig ist dabei, dass die Autorität der Kommission nicht von einzelnen Mitgliedsländern aufgrund von Partikularinteressen untergraben wird, denn eine gespaltene EU ist eine schwache EU."

Vor kurzem hatten die USA die Zölle für Elektroautos aus China drastisch erhöht. Die Spannungen zwischen den Handelspartnern nehmen bereits seit einiger Zeit deutlich zu. Die EU untersucht derzeit, inwiefern China den Markt für E-Autos verzerrt. Eine Entscheidung, ob die EU etwa Strafzölle erhebt, steht noch aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die deutsche Wirtschaft hatten sich gegen solche Zölle ausgesprochen.

Das Institut rechnet damit, dass als Folge von EU-Zöllen fast im gleichen Ausmaß die Verkäufe heimisch produzierter Elektroautos im EU-Binnenmarkt steigen dürften um 3,3 Milliarden Dollar. Die Ökonomen gehen davon aus, dass nur ein Teil des Zuwachses durch eine höhere Produktion innerhalb der EU gedeckt würde. Autos im Wert von rund 1 Milliarde Dollar dürften vom Export in den heimischen Verkauf umgeleitet werden. Eine Gegenreaktion Chinas ist in den Berechnungen des Instituts nicht enthalten.

Die Ökonomen gehen außerdem von einer sinkenden Nachfrage nach Vorleistungen für die Produktion aus der EU aus, wenn China weniger E-Autos ausführt. EU-Exporte von Autos und Autoteilen dürften als Folge von Zöllen um 0,6 Prozent oder 237 Millionen Dollar sinken. Bereits ohne eigene chinesische Zölle würden EU-Exporte nach China um mehr als 600 Millionen Dollar zurückgehen./akl/DP/men


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Xetra 88,300 05.07.24 09:09:03 +0,140 +0,16% 88,200 88,240 88,320 88,160
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 65,910 05.07.24 09:09:37 -0,030 -0,05% 65,890 65,910 65,850 65,940
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Xetra 107,750 05.07.24 09:09:29 +0,150 +0,14% 107,700 107,800 107,700 107,600
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Xetra 231,100 05.07.24 09:09:07 +2,450 +1,07% 231,000 231,200 230,850 228,650
STELLANTIS NV EO -,01 A2QL01 Xetra 18,326 05.07.24 09:09:40 +0,068 +0,37% 18,320 18,334 18,324 18,258

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