16.07.2024 12:03:47 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax leidet weiter unter politischer Unsicherheit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als
US-Präsident hat auch am Dienstag das Interesse der Anleger an deutschen Aktien
gedämpft. Der Dax sank gegen Mittag um 0,49 Prozent auf 18.501
Zähler und knüpfte so an seine Vortagsschwäche an.

Während der MDax 0,89 Prozent auf 25.460 Punkte einbüßte,
verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,6 Prozent. An den
US-Börsen dagegen zeichnete sich nach den Gewinnen vom Vortag dagegen ein
stabiler Start ab.

Von Börsianern wird der sogenannte "Trump-Trade" als Grund genannt, wonach
es bei den Anlegern in New York besser ankommt, dass die Chancen für eine
Wiederwahl von Donald Trump nach dem Attentat vom Wochenende wohl gestiegen
sind. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners könnten unter
Trump höhere Zölle den Warenaustausch der USA mit Europa und China massiv
beeinträchtigen.

Altmann sieht den Dax aber auch im "üblichen Sommerloch", was sich zuletzt
in besonders niedrigen Umsätzen widergespiegelt habe. Aus dem versuchten
Ausbruch über den seit Mitte Mai gültigen Korrekturtrend ist vorerst ein
Fehlausbruch geworden. Am Freitag war der Leitindex auf das höchste Niveau seit
Anfang Juni gestiegen, weshalb manch ein Börsianer ihn schon auf dem Weg zur
Bestmarke von 18.892 Punkten sah.

Im Dax gab es mit den um 1,7 Prozent erholten Aktien von Fresenius
nur einen klar dominierenden Gewinner. Die Anteile des
Gesundheitskonzerns gelten als eher defensiver Wert.

Verluste gab es dagegen bei Versicherern und Automobilwerten. Die Titel der
Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück
verloren bis zu 2,1 Prozent wegen düsterer Branchenvorgaben. In Paris ließ eine
Gewinnwarnung die Aktien des Konkurrenten Scor um 24 Prozent
einbrechen.

Größter Dax-Verlierer war der Sportwagenbauer Porsche AG ,
dessen Aktien um 4,7 Prozent absackten. Die Aktien litten im Sektorvergleich
unter besonders stark eingetrübten Perspektiven an wichtigen Absatzmärkten. Zu
den schon bekannten Problemen in China drohen laut dem Marktbeobachter Andreas
Lipkow zusätzlich noch erschwerte Handelsbeziehungen mit den USA, wenn es zu
einer zweiten Amtszeit von Trump als US-Präsident kommt. Gefürchtet werden dann
zusätzliche Zölle.

Im MDax stand Hugo Boss im derzeit fragilen Konsumsektor
negativ im Rampenlicht. Die Aktien setzten ihren Abwärtstrend rapide fort: Mit
einem Kursrutsch um 8,3 Prozent verbuchten sie ein erneutes Tief seit 2021.
Dafür verantwortlich waren enttäuschende Eckdaten zum zweiten Quartal und eine
gekappte Jahresprognose, die noch niedriger angesetzt wurde als befürchtet. Eine
Abstufung durch die Experten von Oddo BHF war die Folge.

Aixtron dominierte die Positivseite im MDax mit einem Anstieg um 3,4 Prozent. Hier galt ein Folgeauftrag des niederländischen
Halbleiterunternehmens Nexperia als Kurstreiber. Laut einem Händler untermauert
dies eine wieder verbesserte Dynamik bei dem Anlagenbauer im
Siliziumkarbid-Bereich, in dem der Tiefpunkt womöglich durchschritten sei.

Von Anlegern verkauft wurden Stahlwerte, allen voran Salzgitter
mit einem Kursrutsch um 6,3 Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte
die Papiere mit Blick auf die anstehende Quartalsbilanz den Status "Negative
Catalyst Watch" verliehen, weil Analyst Dominic O'Kane mit negativen Nachrichten
rechnet. Er verwies auf sich eintrübende Konjunkturindikatoren und Anzeichen für
eine schwächere Nachfrage.

Im freien Fall blieben außerdem die Baywa -Aktien mit mehr als sechs Prozent Minus. Am Vortag waren sie bereits wegen eines notwendig
gewordenen Sanierungsgutachtens eingebrochen. Kaufargumente sind nicht in Sicht.
Die Analysten von Warburg Research und der Privatbank Metzler setzten am
Dienstag ihre Bewertung aus./tih/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MDAX ® 846741 Xetra 25.196,58 23.08.24 17:50:00 +229,57 +0,92% - - 24.988,98 24.967,01
DAX ® 846900 Xetra 18.633,10 23.08.24 17:50:00 +139,71 +0,76% - - 18.538,87 18.493,39

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