21.06.2024 07:02:31 - PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SCHULDENMBREMSE - Nach den Erfolgen für die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei der Europawahl und den Kommunalwahlen in Ostdeutschland fordert die SPD-Vorsitzende Saskia Esken die FDP dazu auf, ihre Blockade gegen eine höhere Neuverschuldung aufzugeben. "Christian Lindner begeht einen historischen Fehler, wenn er weiter an seinem rigiden Sparkurs festhält, der unser Land lähmt", sagte Esken. "Wir wollen Deutschland aktiv gestalten und zukunftssicher machen", sagte Esken. "Dafür müssen wir massiv investieren. In unsere Infrastruktur, in Bildung, den Wohnungsbau und natürlich den Klimaschutz." (Süddeutsche Zeitung)

DYNAMISIERUNGSPAKET - Das "Dynamisierungspaket" für die Wirtschaft, das die Bundesregierung bis zum 3. Juli vorlegen will, muss nach Aussage von Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) "vor allem entschlossen ausfallen". "Wir brauchen substanzielle Entlastungen bei der Bürokratie. Wir brauchen ein Upgrade des Wachstumschancengesetzes, damit private Investitionen angeschoben werden. Auch substanzielle Steuerentlastungen." Ebenso sei mehr Planungssicherheit bei den Energiepreisen wichtig. Wenn offen sei, was Strom in fünf oder zehn Jahren für einen Preis haben werde, "dann darf man sich nicht wundern, wenn Unternehmen sich mit Investitionen zurückhalten", so Russwurm. (Handelsblatt)

BAUZINSEN - Der Baufinanzierungsvermittler Interhyp erwartet nur geringe Folgen für die Höhe der Bauzinsen, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins weiter senken sollte. Vorstandsvorsitzender Jörg Utecht hält eine weitere Senkung in diesem Jahr für wahrscheinlich. "Auch der Markt geht davon aus", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). "Eine weitere Leitzinssenkung wird daher die Bauzinsen nicht dramatisch bewegen." Schon die jüngste Leitzinssenkung sei eingepreist gewesen. "Die Bauzinsen werden allerdings nicht direkt von den Leitzinsen beeinflusst", sagte Utecht. "Entsprechend haben wir nach dem EZB-Entscheid auch keine sinkenden Bauzinsen gesehen - sie sind im Gegenteil leicht gestiegen." (FAZ)

NEUES UNTERNEHMENSMODELL - Rund 1.000 Unternehmen in Deutschland haben sich auf eine "Warteliste" eintragen lassen, um die Einführung einer neuen Rechtsform für Unternehmen zu fordern. Diese soll es ihnen möglich machen, "ihre Unternehmen in die Hände fähiger Nachfolgerinnen und Nachfolger übergeben zu können - unabhängig von ihrer Finanzkraft und über den Kreis der leiblichen Familie hinaus", heißt es in einer Erklärung der Unternehmen, die sich an die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestags richtet. Sie liegt dem Handelsblatt vorab vor. "Wir Unternehmerinnen und Unternehmer warten, für uns drängt die Zeit", heißt es in ihrer Erklärung. Nach "Jahren der Debatte" müsse die neue Rechtsform einer "Gesellschaft mit gebundenem Vermögen" endlich umgesetzt werden. Die Ampel hatte ursprünglich die Einführung einer solchen neuen Rechtsform angekündigt. (Handelsblatt)

AFD - Industrieboss Siegfried Russwurm hat vor einem weiteren Erstarken der in Teilen rechtsextremen AfD gewarnt. "Die AfD ist ein Standortrisiko für Deutschland", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Globale Firmen wollten nicht dauernd Konflikte ausfechten, die mit Fremdenfeindlichkeit und fehlender Willkommenskultur zu tun hätten, so Russwurm. "AfD-Rhetorik schreckt da ab." Die Partei stehe "glasklar für rechtsextreme Ideologien". Die AfD war bei der Europawahl hinter der Union zweitstärkste Kraft geworden. (Handelsblatt)

SUNAK - Eine Analyse öffentlicher Marktdaten durch die Financial Times zeigt, dass der Ankündigung der Parlamentswahlen in Großbritannien durch Premierminister Rishi Sunak ein ungewöhnlicher Ansturm von Wetten auf eine Wahl im Juli vorausging. Die Daten von Betfair Exchange verstärken die Besorgnis über politische Insider, die auf den Zeitpunkt der Wahl am 4. Juli gewettet haben. Zu den Wetten gehörten mehrere tausend Pfund, die am Tag vor der Ankündigung vom 22. Mai gesetzt wurden, als die Quoten eine weniger als 25-prozentige Chance auf eine Wahl im Juli implizierten. Der Wettskandal verschärfte sich am Donnerstag, als die Partei bestätigte, dass sich Tony Lee, der konservative Wahlkampfleiter, beurlauben ließ. (Financial Times)

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June 21, 2024 01:02 ET (05:02 GMT)

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