21.06.2024 06:11:47 - dpa-AFX: Sommerferien: Oft tankt es sich im Ausland billiger

MÜNCHEN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Wer in den Sommerferien mit dem Auto ins Ausland
reist, tankt hinter der Grenze oft billiger. Das gilt vor allem, wenn es in den
Süden oder Osten geht, wie ein Blick in die aktuellen Spritpreisdaten der
EU-Kommission mit Stand 17. Juni zeigt. Auf eine Tankfüllung von 50 Liter
umgerechnet, lassen sich in den deutschen Nachbarländern teils mehr als 15 Euro
sparen. Doch nicht immer ist es finanziell klug, erst hinter der Grenze zu
tanken.

Das günstigste Benzin unter den deutschen Nachbarländern gibt es in Polen.
Pro Liter Super E5 sind dort fast 34 Cent weniger als in Deutschland fällig.
Dahinter folgt Tschechien mit gut 29 Cent. Beide Länder gehören auch bei Diesel
zu den günstigsten: In Polen ist der Kraftstoff rund 17 Cent billiger, in
Tschechien etwa 20 Cent. Auch wer in Richtung Osten nach Ungarn oder in die
Slowakei weiterreist, kann dort sehr viel günstiger tanken. Bei Benzin geht es
um 31 beziehungsweise 24 Cent, bei Diesel um 12 und 17 Cent.

In Richtung Süden ist Österreich die günstigere Wahl: Benzin ist hier 22
Cent billiger als in Deutschland, Diesel etwa 6 Cent. Für die Schweiz meldet die
EU-Kommission zwar keine Zahlen, Daten des Touring Club Schweiz zeigen aber,
dass Benzin dort in der Regel etwas, Diesel deutlich teurer ist als in
Deutschland. Hier lohnt also in der Regel ein Tankstopp vor der Grenze.

Wer durch Österreich weiter in Richtung Italien fährt, sollte den Tank noch
in der Alpenrepublik füllen. In Italien ist Benzin 3 Cent teurer als in
Deutschland, Diesel rund 4 Cent - und deutlich teurer als in Österreich. Geht es
dagegen weiter nach Slowenien oder Kroatien, lohnt der Tankstopp in Österreich
nicht. Benzin ist in Slowenien 33 Cent, in Kroatien 29 Cent pro Liter günstiger
als in Deutschland und unterbietet damit auch die österreichischen Preise. Dies
gilt auch für Diesel mit 17 beziehungsweise 13 Cent Preisvorteil zu Deutschland.

In Richtung Westen wird es für deutsche Autofahrer dagegen teilweise
deutlich teurer. In Frankreich ist Benzin 2 Cent teurer, Diesel 3, in den
Niederlanden sind es 17 beziehungsweise 6 Cent. In Belgien bietet sich ein
gemischtes Bild: Benzin ist dort 12 Cent günstiger, Diesel 9 Cent teurer. Die
große Ausnahme im Westen ist dabei das kleine Luxemburg: Benzin ist hier 26 Cent
günstiger als in Deutschland, Diesel 18 Cent.

Im Norden finden sich ebenfalls eher hohe Preise: In Dänemark ist ein Liter
Benzin 17 Cent teurer als in Deutschland, ein Liter Diesel rund 8 Cent. Wer
weiter bis nach Schweden fährt, kann dort allerdings sparen. Seit einer
Steuersenkung zum Jahreswechsel ist dort auch Diesel günstiger als in
Deutschland. Aktuell ist Benzin dort 21 Cent billiger, Diesel um 7 Cent.

Die genannten Preisunterschiede beruhen - mit Ausnahme der Schweiz - auf
Daten der EU-Kommission mit Stand 17. Juni. Sie ändern sich in der Regel
deutlich langsamer als die Preise selbst, da Einflussfaktoren wie steigende oder
sinkende Ölpreise ja in allen Ländern Auswirkungen haben. Wichtigster Grund für
die Preisunterschiede sind Steuern und Abgaben.

Gewisse Abweichungen im Zeitverlauf gibt es dennoch: So sind die
Preisvorteile gegenüber Deutschland in den meisten Ländern im Vergleich zur
Situation vor den Pfingstferien leicht gestiegen. Darüber hinaus variieren die
Preise teilweise deutlich von Tankstelle zu Tankstelle, je nach Region und
Uhrzeit. In manchen Ländern sind zudem die Preise an den Autobahnen deutlich
höher als an Landstraßen.

Wer noch in Deutschland tankt, dem rät der ADAC, dies noch am Vorabend der
Abreise zu tun. Dann sind die Preise in der Regel einige Cent niedriger als am
Morgen./ruc/DP/stk

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