14.05.2024 09:40:25 - dpa-AFX: ROUNDUP: Rheinmetall wächst zum Jahresstart weiter kräftig - Aktie gibt nach

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall
hat im ersten Quartal weiter zugelegt. Der Dax-Konzern
kann sich dank des Rüstungsbooms vor Aufträgen kaum retten. Vor
allem das Munitionsgeschäft zieht weiter kräftig an. Die Prognose für das
Gesamtjahr bestätigten der Konzern. Die hohen Erwartungen der Analysten konnte
Rheinmetall zum Jahresstart aber nicht ganz erfüllen. In der Folge gaben die
Aktien am Dienstag deutlich nach.

Im frühen Handel verloren die Papiere rund 5,8 Prozent auf 505,00 Euro.
Damit bekam die zuletzt schon ins Stocken geratene Rekordjagd an der Börse einen
Dämpfer. Anfang April stiegen die Rheinmetall-Aktien noch auf 571,80 Euro und
waren damit so viel wert wie nie zuvor. In diesem Jahr hat sich der Börsenwert
trotz der jüngsten Flaute um rund 80 Prozent erhöht, seit dem Angriff Russlands
auf die Ukraine im Februar 2022 sogar mehr als verfünffacht.

Berenberg-Analyst George McWhirter bezeichnete die Quartalsbilanz als
durchwachsen. Während der Auftragseingang überzeuge, lägen die Geschäftszahlen
unter der Markterwartung. Verzögerte Auslieferungen dürften allerdings
nachgeholt werden. Das erste Quartal sei ohnehin saisonal das schwächste bei
Rheinmetall. Im laufenden Quartal deute sich aber eine Beschleunigung des
Wachstums an, schrieb McWhirter.

Der Umsatz von Rheinmetall stieg von Januar bis Ende März im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro, wie der
Rüstungskonzern am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Mehr als drei Viertel der
Erlöse erzielte Rheinmetall im Ausland. Neue Aufträge kamen dagegen überwiegend
aus Deutschland, Vorderasien und Australien. Der Auftragseingang inklusive neu
abgeschlossener Rahmenverträge kletterte um gut ein Viertel auf 3,93 Milliarden
Euro.

Die positive Entwicklung werde weiterhin maßgeblich vom Geschäft mit den
Streitkräften in Deutschland und den Partnerstaaten sowie von den Aktivitäten
zur Unterstützung der Ukraine getragen. "Auch künftig rechnen wir mit
Beauftragungen aus weiteren bedeutenden Projekten der Bundeswehr und der
NATO-Partner", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger laut Mitteilung. Das
Unternehmen sitzt mittlerweile auf einem Auftragspolster von mehr als 40
Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis schnellte zum Jahresstart um 60 Prozent auf 134
Millionen Euro nach oben. Hier hatten sich Analysten allerdings, wie auch beim
Umsatz, noch mehr erhofft. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses geht vor
allem auf den hohen Beitrag von Expal zurück. Rheinmetall hatte den spanischen
Munitionshersteller zum 1. August vergangenen Jahres übernommen. Die operative
Marge lag zum Jahresstart bei 8,5 Prozent.

Im Munitionsgeschäft sieht Rheinmetall besonders großes Wachstumspotenzial
und baut die Produktion kräftig aus. Mitte Februar hatte der Rüstungskonzern mit
der Erweiterung des Werkes im niedersächsischen Unterlüß begonnen. Weitere Werke
sollen in der Ukraine und Litauen entstehen. Die Integration von Expal laufe
zudem erfolgreich und ermögliche eine signifikant höhere Kapazität. Im ersten
Quartal verdoppelte sich das Auftragspolster im Munitionsgeschäft.

Der operative freie Barmittelzufluss (Free Cashflow) verschlechterte sich
deutlich um 82 Millionen Euro auf minus 187 Millionen Euro. Das hing mit dem
Aufbau von Vorräten und Investitionen zusammen. Unter dem Strich entfiel auf die
Aktionäre ein Ergebnis von 48 Millionen Euro und damit gut 14 Prozent weniger
als ein Jahr zuvor.

Rheinmetall will den Umsatz im laufenden Jahr weiterhin auf rund zehn
Milliarden Euro steigern - das entspräche einem Plus von etwa 40 Prozent im
Vergleich zu 2023. Die operative Marge soll zwischen 14 und 15 Prozent liegen.
Bis 2026 soll der Umsatz dann auf 13 bis 14 Milliarden Euro steigen, die Marge
will der Rüstungskonzern bis dahin über 15 Prozent treiben./niw/lew/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RHEINMETALL AG 703000 Frankfurt 526,600 28.05.24 21:09:52 -6,400 -1,20% 0,000 0,000 530,800 533,000

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