22.05.2024 10:03:44 - dpa-AFX: Umfrage: Arbeitskräftemangel kostet viele Maschinenbauer Umsatz

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Arbeitskräftemangel nagt einer Umfrage zufolge am
Umsatz deutscher Maschinenbauer. Knapp die Hälfte von gut 300 befragten
Unternehmen berichtete deswegen von Umsatzeinbußen, wie der Branchenverband VDMA
am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Dabei verzeichneten 27 Prozent nach eigenen
Angaben Verluste von bis zu 5 Prozent, weitere 20 Prozent noch höhere Einbußen.
Jeder dritte Maschinenbauer hat demnach große Probleme mit der Rekrutierung von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur 14 Prozent der im April Befragten können
alle oder fast alle offenen Jobs für Fachkräfte tatsächlich auch besetzen.
Besonders gesucht sind Fachkräfte sowie Akademiker in der Produktion, Forschung
und Entwicklung, Konstruktion und IT.

Ähnlich schwierig ist der Umfrage zufolge die Situation bei Auszubildenden:
Jedes dritte befragte Unternehmen gab an, höchstens die Hälfte der angebotenen
Ausbildungsplätze besetzen zu können.

Ältere Beschäftigte länger im Unternehmen halten

"Unsere Branche bietet gut bezahlte, attraktive Arbeitswelten, aber
Deutschlands Wohlstandsmaschine braucht einfach mehr Arbeitskräfte", sagte
Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. Es gelte etwa ältere
Beschäftigte länger im Unternehmen zu behalten, Fachkräfte aus dem Ausland neu
zu gewinnen und junge Menschen gezielt für technische Berufe und Studiengänge zu
begeistern. Die exportorientierte deutsche Industriebranche mit mehr als 1,2
Millionen Beschäftigten leidet seit geraumer Zeit unter Arbeitskräftemangel.

Die meisten VDMA-Mitgliedsunternehmen (72 Prozent) setzen der Umfrage
zufolge auf verstärkte Schulungs- und Weiterbildungsprogramme für ihre
Beschäftigten. Mehrheitlich kleinere Unternehmen möchten Beschäftigte nach dem
Eintritt in die Rente weiterbeschäftigen. Insbesondere große Unternehmen loten
den Angaben zufolge verstärkt Möglichkeiten zur Nutzung von Automation, Robotik
und Künstlicher Intelligenz aus. Rund die Hälfte der Befragten erwartet
allerdings, dass der technische Fortschritt mittelfristig nicht ausreichen wird,
den Arbeitskräftemangel in den Griff zu bekommen./mar/DP/jha

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