25.06.2024 13:24:39 - dpa-AFX: POLITIK/Baerbock: Weitere 19 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Gaza

JERUSALEM (dpa-AFX) - Deutschland stellt weitere 19 Millionen Euro für
humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zur Verfügung. Unter
Lebensgefahr bringe das UN-Palästinenserhilfswerk UNWRA und das
Welternährungsprogramm "Mehl und Reis zu hungernden Familien, denn für die
Kinder in Gaza ist jede noch so kleine Mahlzeit überlebenswichtig", sagte
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag bei einem Besuch in
Israel. Jede Kiste medizinisches Material der Weltgesundheitsorganisationen
werde helfen, in zerstörten Krankenhäusern im Gazastreifen "wieder ein Minimum
an medizinischer Versorgung zu ermöglichen", ergänzte sie.

Mit dem Geld sollen unter anderem Lebensmittelkörbe finanziert werden, die
90 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs decken und beispielsweise Mehl, Reis,
Zucker, Öl, Kichererbsen und Milchpulver enthalten.

Baerbock hatte am Vormittag mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten
Mohammed Mustafa in Ramallah im Westjordanland über die künftige Rolle der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) beraten. Die PA könnte aus Sicht
Baerbocks in einer Nachkriegsordnung im Gazastreifen eine wichtige Rolle
spielen. Im Anschluss kam die Ministerin in Jerusalem mit ihrem Amtskollegen
Israel Katz zusammen.

Wie Anfang April angekündigt, nimmt das Auswärtige Amt auch die Förderung
des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wieder auf. In einem ersten Schritt werden
fünf Millionen Euro für Nahrungsmittelnothilfe im Gazastreifen bereitgestellt.
Zusätzlich erhält UNRWA eine erste Tranche in Höhe von fünf Millionen Euro des
freiwilligen, ungebundener Beitrags, der vom Bundestag beschlossen worden war.
Daraus werden UNRWA-Aktivitäten in Jordanien, im Libanon, in Syrien und im
Westjordanland finanziert. Hier geht es unter anderem um die Bereiche Bildung
und Gesundheit.

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete,
zwölf Mitarbeiter des Hilfswerks seien in das Massaker vom 7. Oktober verwickelt
gewesen und die Organisation als Ganzes sei von der Hamas unterwandert. Ein
Prüfbericht unabhängiger Experten kam später zum Schluss, das UNRWA habe
"robuste" Mechanismen etabliert, um seinen Neutralitätsgrundsatz zu wahren.
Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf./bk/DP/jha

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH