23.05.2024 12:13:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: EU-Kommission verhängt Millionenstrafe wegen zu teurer Schokolade

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Schoko-Gigant Mondelez hat laut Ermittlungen der
EU-Kommission den Wettbewerb über Jahre verzerrt und seine Produkte künstlich
teurer gemacht. Deswegen verhängte die Behörde am Donnerstag eine Strafe in Höhe
von 337,5 Millionen Euro, wie die Wettbewerbshüter mitteilten. Unter anderem
habe Mondelez grenzüberschreitenden Handel zwischen Ländern mit
unterschiedlichen Preisen verhindern wollen. "Durch diese illegalen Praktiken
konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen,
was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war", so die EU-Kommission.
Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade,
Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc.

Im Januar 2021 hatte die EU-Kommission ein offizielles Verfahren eröffnet.
Die Behörde teilte nun mit, Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen
Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen. Eine
Vereinbarung habe angeordnet, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere
Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe. "Diese Vereinbarungen
und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und
betrafen alle EU-Märkte", so die Kommission.

Zudem habe sich Mondelez geweigert, einen Makler in Deutschland zu
beliefern. Damit habe das US-Unternehmen den Weiterverkauf von
Schokoladentafelprodukten in Österreich, Belgien, Bulgarien und Rumänien
verhindern wollen, da die Preise in Deutschland günstiger gewesen seien.

Eigentlich sollte die Strafe noch höher ausfallen. Weil Mondelez mit der
EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt
habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden, so die
Wettbewerbshüter.

Mondelez teilte in einer Stellungnahme mit, es habe sich um Einzelfälle
gehandelt, die länger zurückliegen, und meist um Geschäfte mit Zwischenhändlern.
"Dies macht nur einen sehr geringen Teil des europäischen Geschäfts von Mondelez
International aus", teilte das Unternehmen mit. Die Firma lege höchsten Wert
darauf, Regularien einzuhalten und habe ihre internen Prozesse dahingehend auch
verschärft. Für die erwartete Strafe seien 2023 Rücklagen gebildet worden.
"Weitere Maßnahmen zur Finanzierung der Geldbuße werden nicht erforderlich
sein", teilte das Unternehmen weiter mit./mjm/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MONDELEZ INTL INC. A A1J4U0 Xetra 61,710 14.06.24 17:35:46 +0,320 +0,52% 0,000 0,000 61,840 61,710

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