21.06.2024 06:21:14 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Kaulitz-Brüder ganz privat in Netflix-Serie

MAGDEBURG/LOS ANGELES (dpa-AFX) - Fast 20 Jahre nach dem Erscheinen von
"Durch den Monsun" singt Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz den Song immer noch
gern. "Ich lieb's total", sagte der 34-Jährige im Interview der Deutschen
Presse-Agentur. Im Gegensatz zu anderen Künstlern störe es ihn nicht, auf den
größten Hit seiner Band reduziert zu werden. "Also ich bin froh, dass wir einen
Song haben, den jeder immer hören will."

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Tom wanderte Kaulitz 2010 in die USA
aus. Wie die beiden heute in Hollywood leben, zeigen die Brüder in der neuen
Netflix-Serie "Kaulitz & Kaulitz". Sie soll ab dem 25. Juni bei dem
Streaming-Anbieter zu sehen sein.

Während Bill darin ungeniert Tür und Tor seines Hauses öffnet, sich bei
seiner Prüfung für einen amerikanischen Führerschein begleiten lässt und mit dem
Kamera-Team gemeinsam in seinem begehbaren Kleiderschrank steht, lässt Tom nur
eher wenige Blicke in sein Privatleben zu. Seine Frau, das Model Heidi Klum,
verrät allerdings so manches mehr über die Zwillinge, die regelmäßig auch neue
Folgen ihres gemeinsamen Podcasts "Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood"
veröffentlichen.

In den Jahren vor der Auswanderung wurde ihre gemeinsame Band mit Bassisten
Georg Listing und Schlagzeuger Gustav Schäfer zu einer der erfolgreichsten in
Deutschland. Der damalige Trubel um die aus Magdeburg stammenden Jugendlichen
hat bei den Brüdern nicht nur Gutes hinterlassen, erinnert sich Bill Kaulitz.
"Natürlich haben wir ganz viele Narben aus der Vergangenheit. Ich glaube aber,
das Wichtige ist, dass wir uns immer so gegenseitig hatten. Und darum sind wir,
glaube ich, ganz gut da so durchgekommen."

Auch in der neuen Serie ist zu sehen, wie die Musiker auch heute noch von
dem damals Erlebten beeinflusst sind. Etwa bei einem Besuch auf dem Münchener
Oktoberfest. Großes Thema - neben dem Outfit der beiden
- ist dabei im Vorfeld, von wie vielen Sicherheitsleuten die Brüder
begleitet werden. Die Sorgen rühren auf der Vergangenheit. "Wir haben immer noch
ein bisschen Angst vor Kontrollverlust in bestimmten Situationen, weil das schon
oft vorgekommen ist und auch immer mal wieder passiert", sagte Tom Kaulitz. Das
Beste sei in solchen Situationen, in Bewegung zu bleiben. "Aber wir kennen das
ja auch nicht anders. Von daher ist es jetzt für uns nicht eine totale
Umstellung", ergänzt Bill. Mittlerweile sei der Umgang der Fans mit ihnen
deutlich entspannter als noch vor einigen Jahren.

In Los Angeles fühlen sich die Magdeburger Brüder mittlerweile zu Hause. Wo
sie aufgewachsen sind, sei für sie aber bis heute wichtig. "Wir sind nicht in
Beverly Hills am Pool geboren. Wir sind nicht in irgendeiner fancy Familie
aufgewachsen, wo es alles gab, sondern wir sind sehr ärmlich aufgewachsen in
einem ganz kleinen Dorf", sagt Bill. Es seien "einfache Dinge", die sie mit sich
trugen - die ihnen ermöglichten, Dinge wertzuschätzen und nicht "mit so einer
Selbstverständlichkeit durchs Leben" zu sehen.

Neben dem gemeinsamen Podcast und der neuen Serie in acht Folgen planen die
Kaulitz-Brüder auch in den nächsten Monaten weitere gemeinsame Projekte - etwa
weitere TV-Produktionen und gemeinsame Musik. Außerdem haben die zwei noch ein
besonderes Ziel: "Bald kommt noch Synchronsprechen vielleicht mal dazu, das
haben wir uns vorgenommen. Bill und ich wollen dringend mal einen Film zusammen
synchronisieren", sagte Tom./ija/DP/stk

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