10.07.2024 06:03:49 - dpa-AFX: Start-up-Gründungen legen wieder zu - Boom um KI hilft

BERLIN (dpa-AFX) - Nach kräftigen Rückgängen werden wieder mehr Startups in
Deutschland gegründet. Im ersten Halbjahr 2024 entstanden 1384 neue Jungfirmen,
wie eine Analyse des Startup-Verbands zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt. Das waren 15 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023 und rund 7
Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Der deutliche Anstieg der Neugründungen
zeigt, dass der Unternehmergeist in Deutschland stark ist", sagt Helmut
Schönenberger, stellvertretender Vorsitzender des Startup-Verbands. Nach dem
Rückgang Mitte 2022 deute sich nun ein positiver Trend an.

Boom bei Software-Start-ups

Vor allem der Software-Bereich treibt die Branche an, zeigt die Studie, für
die die Analysefirma Startupdetector Handelsregisterdaten ausgewertet hat. Mit
302 Gründungen, ein Plus von 35 Prozent, entfiel jedes fünfte neue Start-up auf
die Software-Branche - ein Rekord. Darin spiegle sich die zunehmende
Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der
Unternehmenswelt wider, so der Startup-Verband. Vor allem der Chatbot ChatGPT
hat einen Hype um KI ausgelöst. Insgesamt legten die Gründungszahlen der
Erhebung zufolge in fast allen Branchen zu, besonders im Online-Handel (plus 36
Prozent), während es in den Branchen Lebensmittel und Medizin eine Stagnation
gab.

Start-ups hatten in der Corona-Pandemie von einem Digitalisierungsschub und
damals niedrigen Zinsen profitiert. Lieferdienste und Finanzbroker etwa erlebten
einen Boom. Doch mit den gestiegenen Zinsen, Konjunktursorgen und dem
Ukraine-Krieg wurden Investoren zurückhaltender. Viele Start-ups kamen schwerer
an Geld und mussten Jobs abbauen.

Neugründungen wachsen auch abseits der Gründer-Hotspots

Unter den Regionen lagen laut der Studie Berlin, Bayern und
Nordrhein-Westfalen bei den Gründungszahlen vorn. Vor allem in NRW (plus 25
Prozent) und Berlin (plus 28 Prozent) gab es ein deutliches Plus. Berlin und
München bleiben die Gründer-Hochburgen hierzulande - auf sie entfallen mehr als
ein Viertel aller Startup-Neugründungen im Land (26 Prozent).

Nicht nur die großen Gründermetropolen, sondern auch viele kleinere Städte
und Regionen legten bei den Gründungen zu, heißt es. Mit Aachen, Darmstadt und
Heidelberg befinden sich drei forschungsnahe Standorte unter den stärksten
Gründer-Städten pro Kopf. Die zunehmende Bedeutung der Regionen zeige "das
Potenzial, das in Deutschlands Breite schlummert", sagt Felix Engelmann,
Co-Gründer von Startupdetector./als/DP/zb

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