24.05.2024 08:15:05 - dpa-AFX: HINTERGRUND: 30 Jahre Paketzentren: Post hat Paketmenge mehr als verdoppelt

BONN (dpa-AFX) - Drei Jahrzehnte nach der Eröffnung ihres ersten
Paketzentrums hat die Deutsche Post ihre Sendungsmenge mehr als verdoppelt.
Seien es 1994 noch 2,5 Millionen Pakete pro Werktag gewesen, so liege diese Zahl
inzwischen bei 6,3 Millionen, teilte der Post-Konzern DHL Group ,
der an der Börse als Deutsche Post AG firmiert, am Freitag in Bonn mit. Am 26.
Mai 1994 hatte das Unternehmen sein erstes Paketzentrum in Hagen (NRW) in
Betrieb genommen und bis Mitte 1995 bundesweit 32 weitere Standorte folgen
lassen, etwa Regensburg (Bayern), Lahr (Baden-Württemberg), Neuwied
(Rheinland-Pfalz), Dorsten (NRW), Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) und
Rüdersdorf bei Berlin.

Die Abläufe wurden vereinfacht und beschleunigt: Hatte man vorher ein Paket
abgegeben, so wurde es an bis zu sieben Post-Standorten umgeschlagen - erst dann
kam es beim Empfänger an. Die relativ kleinen Paketämter lagen unweit von
Bahnhöfen. Durch das neue Frachtnetz wurde ein Paket nur noch zweimal
umgeschlagen, die Transportfahrzeuge waren besser ausgelastet und die Anzahl der
Fahrten verminderte sich. Inzwischen hat DHL bundesweit 38 Paketzentren, die
meistens vor den Toren von größeren Städten liegen und gut angeschlossen sind an
Autobahnen oder Bundesstraßen. Sie sind verkehrstechnisch also deutlich besser
angebunden als die damaligen Paketämter, deren Nachfolger sie wurden.

Der Frachtbereich, wie sich die Paketsparte damals nannte, war vor drei
Jahrzehnten nach Angaben der Post "ein Sanierungsfall", den der gelbe Riese mit
einer Großinvestition von vier Milliarden D-Mark (gut zwei Milliarden Euro) auf
Vordermann brachte. Die Nachfrage nach Paketen war damals ganz anders als heute:
Katalog-Bestellungen waren weitverbreitet und das Teleshopping im Aufwind - also
Produktwerbung im Fernsehen, bei der die Bundesbürger per Telefon bestellen
konnten.

Der Marktanteil der Deutschen Post, die Anfang 1994 aus der Bundespost
entstanden war, am heimischen Paketmarkt lag 1994 Firmenangaben zufolge nur bei
26 Prozent, heute sind es mehr als 40 Prozent. Nach der Jahrtausendwende setzte
allmählich der Boom des Online-Handels ein, der Pakete zu einem
selbstverständlichen Teil des Alltags vieler Bundesbürger im Internetzeitalter
machte - die Nachfrage zog an und die Post gewann am Paketmarkt Schritt für
Schritt an Boden.

Ein Blick in alte Zeitschriften ergibt ein für die Bonner wenig
schmeichelhaftes Bild: So rangierte die Post in einem Paket-Ranking der
Wirtschaftszeitschrift Impulse 1994 unter ferner liefen, vor ihr war unter
anderem ein Konkurrent namens DHL: Das US-Unternehmen war damals noch
Wettbewerber der Bonner, 2002 wurde es dann von der Deutschen Post übernommen.
Seit 2023 heißt der global aktive Logistiker DHL, nur noch an der Börse und im
nationalen Briefgeschäft firmieren die Bonner als Deutsche Post./wdw/DP/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
DEUTSCHE POST AG NA O.N. 555200 Frankfurt 37,710 14.06.24 17:37:28 -0,900 -2,33% 0,000 0,000 38,660 37,710

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