18.06.2024 13:20:32 - dpa-AFX: POLITIK: Ermittlungen um mutmaßlichen russischen Agenten in der Schweiz

BERN (dpa-AFX) - Schweizer Behörden verdächtigen laut einem Medienbericht
einen russischen Diplomaten der versuchten Beschaffung von Waffen und
gefährlichen Stoffen. Die Bundesanwaltschaft in Bern bestätigte am Dienstag,
dass sie in diesem Zusammenhang die Regierung ersucht habe, die Verfolgung einer
politischen Straftat zu genehmigen. Bundesanwaltschaft und Polizei hätten im
Rahmen von "sichernden Maßnahmen" bereits Hausdurchsuchungen durchgeführt,
teilte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zuvor hatte der "Tages-Anzeiger" berichtet, dass ein Diplomat im Fokus der
Ermittlungen stehe, der an der russischen Botschaft in Bern akkreditiert sei.
Aufgeflogen sei der mutmaßliche Agent wenige Wochen vor dem
Ukraine-Gipfeltreffen, das am vergangenen Wochenende ohne Beteiligung Russlands
in der Schweiz stattfand. Für seine Beschaffungsversuche habe der Mann Kontakte
in der Schweiz aufgebaut.

Um dem Fall nachgehen zu können, hat die Bundesanwaltschaft auch um die
Aufhebung der Immunität angesucht. Diplomaten können laut internationalem Recht
in ihrem Gastland grundsätzlich nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Zusätzlich ermittelt die Bundesanwaltschaft nach eigenen Angaben gegen zwei
weitere Personen wegen des Verdachts, gesetzliche Regelungen zu
Kriegsmaterialien, Sanktionen und Exportkontrollen gebrochen zu haben. "Wir
halten fest, dass der Bundesanwaltschaft in diesem Zusammenhang gemäß aktuellem
Ermittlungsstand keine Hinweise auf Attentatspläne in der Schweiz vorliegen",
hieß es./al/DP/mis

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH