12.07.2024 15:43:31 - dpa-AFX: ROUNDUP/Piloten: Flughafen München besonders sicher

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Flughafen München ist nach Einschätzung der
Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der sicherste in Deutschland und
glänzt mit einer "exzellenten Ausstattung". Auf den Plätzen zwei und drei des
alljährlichen Flughafenchecks folgen Leipzig/Halle und der erstmals unter die
Lupe genommene Flughafen in Zürich. Dazu hat die Schweizer Pilotenvereinigung
Aeropers beigetragen.

In Zürich fanden die Piloten insbesondere den konsequenten und in
Deutschland bislang nicht verbindlichen Einsatz sogenannter "Stopbars"
vorbildlich. Das sind rote Lichterketten in den Rollwegen, die auf eine Start-
oder Landebahn führen. Sie sollen verhindern, dass Flugzeuge oder andere
Fahrzeuge versehentlich auf die Bahn fahren. Auch Österreich berichte von
positiven Erfahrungen beim Einsatz rund um die Uhr.

Beim katastrophalen Zusammenstoß zweier Flugzeuge zu Jahresbeginn in
Tokio-Haneda waren laut Bericht derartige Bars zwar vorhanden, aber zum
Unfallzeitpunkt defekt. Fünf Menschen starben an Bord einer Maschine der
Küstenwache, während Besatzung und Passagiere eines Airbus der
Japan Airlines dem Flammeninferno lebend entkommen konnten.

Den Experten zufolge werden in den USA im Schnitt täglich fünf Vorfälle
registriert, bei denen Flugzeuge oder Fahrzeuge unerlaubt im Sicherheitsbereich
der Bahnen sind. Für Europa schätzen sie die Zahl der Risikofälle auf zwei pro
Woche. Mit einem weiteren Anstieg sei bei einem dichteren Flugverkehr zu
rechnen. "Die Zivilluftfahrtorganisation ICAO und Eurocontrol empfehlen den
Einsatz von Stopbars", erklärt Cockpit-Sprecher Frank Blanken. "Umso
unverständlicher ist es für uns, dass der Einsatz in Deutschland noch nicht
überall selbstverständlich ist."

Nach einer Aufstellung der VC haben in Deutschland sieben meist kleinere
Flughäfen gar keine Stopbars installiert. Bei den übrigen sind sie
ausschließlich bei schlechten Sichtbedingungen im Betrieb, was letztlich in der
Entscheidung der Flughäfen gemeinsam mit der Deutschen Flugsicherung liege. Die
bundeseigene Flugaufsicht äußerte sich am Freitag nicht auf eine Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Piloten wollen zudem an lokalen Sicherheitsgremien beteiligt werden, was unter anderem am Frankfurter Flughafen ausstehe und zu Abwertungen geführt hat.
Mit einer Schulnote von 2,2 landet der größte deutsche Flughafen damit im
Mittelfeld der 31 überprüften Airports.

Am unteren Ende des Reports finden sich die Flughäfen Mannheim (Schulnote
2,9) und Lübeck (2,9) wieder. Weeze und Friedrichshafen hätten sich durch die
vorbildliche Zusammenarbeit mit der Vereinigung Cockpit verbessert.

Eine Arbeitsgruppe der Vereinigung Cockpit unterzieht die deutschen
Verkehrsflughäfen seit 1978 einem jährlichen Sicherheitscheck. Nun waren
erstmals die Kollegen aus der Schweiz beteiligt. Als Grundlage für die
Untersuchung dient ein Kriterienkatalog, der sowohl internationale Vorschriften
als auch aus Pilotensicht sinnvolle zusätzliche Ausrüstungen umfasst. Die
gesetzlichen Mindestanforderungen werden nicht bewertet, sondern sind Sache der
Behörden. Da sämtliche untersuchten Flughäfen behördlich zugelassen sind, können
aus Sicht der VC alle deutschen Flughäfen "grundsätzlich als ausreichend sicher"
angenommen werden./ceb/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
AIRBUS SE 938914 Xetra 131,880 02.08.24 17:37:28 -2,000 -1,49% 0,000 0,000 132,700 131,880
JAPAN AIRLINES CO. LTD 855181 Frankfurt 14,300 02.08.24 08:31:21 -0,500 -3,38% 0,000 0,000 14,300 14,300

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