14.05.2024 08:38:17 - dpa-AFX: ROUNDUP: Delivery Hero verkauft Foodpanda-Geschäft in Taiwan an Uber

BERLIN (dpa-AFX) - Nach monatelangen Verhandlungen ist der
Essenslieferdienst Delivery Hero nun doch noch sein
Foodpanda-Geschäft in Taiwan losgeworden. Der US-Fahr- und Lieferdienst Uber
wolle den Bereich in einem mehrstufigen Deal erwerben, teilte
Delivery Hero am Dienstag in Berlin mit. Zudem werde sich der US-Konzern mit
einem kleinen Anteil an Delivery Hero beteiligen. Während sich das
MDax-Unternehmen damit finanziellen Freiraum verschafft, weitet der US-Konzern
seine Position in Taiwan aus. An der Börse wurde die Nachricht zunächst sehr
positiv aufgenommen. Die Delivery-Hero-Aktie legte auf der Handelsplattform
Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss zweistellig zu.

Foodpanda Taiwan soll für 950 Millionen US-Dollar (888 Mio Euro) an Uber
gehen, hieß es in der Mitteilung. Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg dürfte sich
damit mit weniger begnügen, als er sich zuvor laut einem Medienbericht erhofft
hatte: Ende Februar hatte die "Wirtschaftswoche" noch von einem geforderten
Kaufpreis "deutlich über einer Milliarde Dollar" berichtet.

Zugleich wird sich der US-Konzern mit knapp drei Prozent an Delivery Hero
beteiligen. Dazu sollen rund 8,4 Millionen neue Aktien für 33 Euro das Stück an
Uber über eine Kapitalerhöhung verkauft werden. Dem stark verschuldeten
deutschen Unternehmen fließen damit 278 Millionen Euro zu.

Mit dem Verkauf kommt Delivery Hero zumindest ein kleines Stück bei seinem
Plan voran, sich aus Asien zurückzuziehen. Neben Taiwan ist Foodpanda in
mehreren Staaten Südostasiens aktiv, dazu zählen Singapur, Malaysia, die
Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos.

Allerdings kam Delivery Hero mit seinen unbekannten Interessenten nicht auf
einen Nenner - in der Diskussion stand als einer der Verhandlungspartner der
Liefer- und Essenslieferdienst Grab, der auch Platzhirsch in der Region ist.

Dieser hatte es Delivery Hero ohnehin nicht einfach gemacht, in der Region
Fuß zu fassen. In der Vergangenheit war es in der Branche üblich, dass sich alle
Marktteilnehmer gegenseitig die Kunden mit Rabatten streitig machen. Aus Vietnam
hatte sich Delivery Hero mit seiner Marke Baemin Anfang Dezember verabschiedet.

Zwar ist Asien gemessen am Umsatz das mit Abstand wichtigste Segment von
Delivery Hero - den Löwenanteil macht allerdings Südkorea aus und das Wachstum
hinkt dem der anderen großen Regionen deutlich hinterher.

"Die Entscheidung, die Verhandlungen nach Monaten abzubrechen, ist nach
gründlichen Überlegungen gefallen", hatte Konzernchef Östberg Ende Februar
gesagt. Zuvor sagte Noch-Finanzchef Emmanuel Thomassin der
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX, er sehe keinen Zeitdruck beim Verkauf des
Geschäfts. "Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für
unsere Liquidität wäre".

Damit reagierte der langjährige Manager auch auf Bedenken von Investoren,
dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden
aus eigener Kraft zu bedienen. Thomassin wechselt zum 1. Oktober 2024 zum
britischen Fintech Wise./ngu/zb/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
DELIVERY HERO SE NA O.N. A2E4K4 Xetra 29,530 28.05.24 17:35:36 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 29,550 29,530
Uber Technologies A2PHHG NYSE 63,285 28.05.24 20:54:23 -0,975 -1,52% 63,280 63,290 64,610 64,260

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