19.05.2024 20:30:04 - dpa-AFX: dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

ROUNDUP: China leitet Anti-Dumping-Untersuchung gegen Chemikalien aus EU ein

PEKING - China droht im Handelskonflikt mit den USA und der EU mit Zöllen
auf bestimmte Chemikalien, die teils auch in Autos verwendet werden. Das
Handelsministerium in Peking hat eine Anti-Dumping-Untersuchung eingeleitet
gegen solche Chemikalien aus der EU, den USA, Japan und Taiwan. Wie das
Ministerium am Sonntag weiter mitteilte, handelt es sich bei den betroffenen
Chemikalien um "copolymerisiertes Paraformaldehyd", das Kupfer, Zink, Zinn, Blei
und andere metallische Werkstoffe teilweise ersetzen könne und unter anderem in
Automobilteilen, elektrischen Geräten und Industriemaschinen verwendet werde.
Unter Dumping versteht man im Außenhandel, dass ein Produkt unter dem
Herstellungspreis veräußert wird, was gegen Handelsregeln verstößt.

Swiss-Life-Chefökonom erwartet nur noch eine weitere Zinssenkung der SNB in 2024

ZÜRICH - Swiss-Life-Chefökonom Marc Brütsch geht nur noch von einer weiteren Leitzinssenkung der SNB in diesem Jahr aus.. Für ihn stelle sich nur die Frage,
ob es bereits im Juni oder erst im September der Fall sein werde, sagte er "NZZ
am Sonntag". "Wir gehen in unserem Basisszenario davon aus, dass das erst im
Herbst der Fall sein wird". Dies stehe jedoch unter den Vorbehalt, dass sich der
Nahostkonflikt nicht weiter zuspitzt, "die Inflation weiter sinkt und sich die
Wirtschaft in Europa erholt."

Scholz bekräftigt Forderung nach Erhöhung des Mindestlohns auf 15

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat trotz Kritik auch aus der
Ampel-Koalition seinen Vorstoß für eine schrittweise Anhebung des Mindestlohns
auf 15 Euro in Deutschland bekräftigt. Dem Fernsehsender Phoenix sagte der
SPD-Politiker, der Mindestlohn sollte in einem ersten Schritt auf 14 Euro, und
in einem zweiten auf 15 Euro steigen. "Natürlich müssen diejenigen, die hart
arbeiten und wenig verdienen, bessere Löhne haben." Er finde, "dass jemand, der
sich anstrengt, ordentlich behandelt werden muss - und ein ordentlicher Lohn
gehört dazu", sagte Scholz dem Sender nach Angaben vom Freitag.

Scholz erklärt seine Haltung zu Rente für 'unverrückbar'

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat bekräftigt, dass es mit ihm keine
Veränderungen beim Renteneintrittsalter und der Rente mit 63 geben wird. "Wir
brauchen Klarheit, dass das gesetzliche Renteneintrittsalter nicht weiter
angehoben wird", sagte der SPD-Politiker am Freitag im Podcast "Unter 3" des
Fernsehsenders Phoenix. "Es muss ganz klar sein, dass Frauen und Männer, die 45
Jahre gearbeitet haben, vielleicht ein bisschen früher in Rente gehen können als
andere, die viel weniger gearbeitet haben", betonte Scholz. Er unterstrich: "Das
ist etwas, worauf man sich verlassen kann, dass das eine unverrückbare Position
eines sozialdemokratischen Kanzlers ist." Die FDP hatte die abschlagsfreie Rente
nach 45-jähriger Beitragszahlung infrage gestellt.

FDP-Politiker für neue Arbeitszeitregeln - Kein 'Acht-Stunden-Dogma'

BERLIN - FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler hat sich für eine Abschaffung des
Acht-Stunden-Arbeitstages ausgesprochen. "Wir sollten die
Tageshöchstarbeitszeiten abschaffen und nur noch eine wöchentliche
Höchstarbeitszeit festschreiben", sagte Köhler dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (RND/Sonntag). "Dazu müssten wir das Arbeitszeitgesetz entsprechend
modernisieren", sagte Köhler. Der Acht-Stunden-Tag sei "ein fossiles Dogma aus
einer Zeit, in der die Sorge vor Ausbeutung massiv war. Aber die Zeiten haben
sich geändert. Das Arbeitszeitgesetz kommt aus einer Welt, in der es kein
Homeoffice gab. Kaum jemand hält dieses Acht-Stunden-Dogma in seinem Arbeitstag
noch durch."

Chefin der 'Wirtschaftsweisen' fordert Politik zu Rentenreform auf

BERLIN - Die Chefin der "Wirtschaftsweisen", Monika Schnitzer, hat die
Politik zu einer Rentenreform aufgefordert. Schnitzer sagte der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin: "Es wäre wichtig, dass man einen parteiübergreifenden
Konsens über eine Reform der Rente insgesamt erreicht. Das wäre das Gebot der
Stunde. Wir können es uns nicht leisten, einfach die Renten weiter so steigen zu
lassen wie bisher." Die Rente mit 63 nannte Schnitzer nicht zielgenau.

EU-Austritt würde Deutschland laut Studie wirtschaftlich sehr schaden

KÖLN - Ein Austritt aus der Europäischen Union würde Deutschland nach
Analysen von Wissenschaftlern schweren wirtschaftlichen Schaden zufügen. "Ein
Dexit würde bewusst eine schwere ökonomische Krise und einen nachhaltigen
Wohlstandsverlust der Bevölkerung in Deutschland auslösen", schreiben Forscher
des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Die Studie liegt der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.

Fachkräftelücke in IT-Berufen um die Hälfte zurückgegangen

KÖLN - Die schlechte Wirtschaftslage und die Unsicherheit vieler Unternehmen lassen die Nachfrage nach Beschäftigten in IT-Berufen einbrechen. Die
Fachkräftelücke hat sich im ersten Quartal 2024 in Deutschland im Vergleich zum
Vorjahr nahezu halbiert. Die Zahl der offenen Stellen, die nicht mit passend
qualifizierten Kandidaten besetzt werden konnten, ging um 46 Prozent zurück auf
19 372. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des
Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der
Deutschen Wirtschaft hervor.

Experten sehen keinen 'Jobturbo' durch Fußball-EM in Deutschland

BERLIN - Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wird nach
Einschätzungen von Experten nicht zu einer spürbaren Belebung des Arbeitsmarktes
führen. "Grundsätzlich sollten die potenziellen Arbeitsmarkteffekte der EM2024
nicht überschätzt werden", sagt Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Zeitung "Welt am Sonntag". "Selbst wenn es zusätzliche
Wertschöpfung und Jobs gibt, werden diese höchstwahrscheinlich nicht dauerhaft
sein."

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gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/he

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