23.05.2024 22:28:35 - dpa-AFX: SPORT/Edelfan Goretzka leidet: Bochum-Klatsche gegen Düsseldorf

BOCHUM (dpa-AFX) - Der VfL Bochum taumelt nach einer krachenden Niederlage
dem erneuten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Die Mannschaft von
Trainer Heiko Butscher unterlag Fortuna Düsseldorf nach einer enttäuschenden
Leistung mit 0:3 (0:1). Vor 26 000 Zuschauern im Ruhrstadion - darunter auch
Edelfan Leon Goretzka - war der Bundesliga-16. Bochum am Donnerstagabend
defensiv anfällig und offensiv harmlos.

Zudem leitete ein unglückliches Eigentor von VfL-Stürmer Philipp Hofmann
(13. Minute) frühzeitig die Pleite ein. Felix Klaus gelang das zweite
Fortuna-Tor (64.), Yannik Engelhardt das dritte (72.). Düsseldorf kann am Montag
zu Hause gegen die auswärtsschwachen Bochumer den Aufstieg perfekt machen. Alles
andere als der siebte Bundesliga-Abstieg des VfL wäre eine riesige Überraschung.

Grönemeyers Zuversicht bekommt einige Dämpfer

Dabei schien der VfL trotz der Querelen um Stammkeeper Manuel Riemann bereit für diese Partie und hatte prominente Unterstützung. Schon lange vorher puschte
Pott-Ikone Herbert Grönemeyer per Instagram die Bochum-Profis: "Mein Herz
schlägt mit Euch und meine Zuversicht kennt keine Grenzen." Kurz vor dem Anpfiff
erklang seine Bochum-Hymne über Lautsprecher. Auf den Rängen sang auch der
gebürtige Bochumer Goretzka vom FC Bayern in einem legendären VfL-Trikot mit.

Auf dem Rasen trafen die torreichste Offensive der zweiten Liga (72) und die zweitschlechteste Defensive der ersten Liga (74 Gegentore) aufeinander. Zudem
barg der Torwartwechsel in den wichtigsten beiden Spielen der Saison für den VfL
ein gewisses Risiko.

Riemann-Krach hängt über den wichtigsten Spielen des VfL in dieser Saison

Riemann hatte vor der Relegation nicht die gewünschten Auffassungen zu
teaminhaltlichen Themen vertreten, für die Bosse der Bochumer war die Grenze
überschritten. Für den ohnehin polarisierenden Riemann rückte Andreas Luthe ins
Tor. "Er strahlt eine verdammt gute Ruhe aus", lobte VfL-Coach Butscher vor dem
Spielbeginn. Überraschend hatte er zudem auf Kapitän Anthony Losilla in der
Startformation verzichtet. "Toto steht total dahinter. Er wird noch wichtig
werden", sagte Butscher über den Routinier.

Wichtig war es aber vor allem, gut in die Partie gegen die seit Februar und
14 Spielen in der zweiten Liga ungeschlagenen Düsseldorfer zu kommen. Das gelang
dem VfL, der durch den Last-Minute-Sieg des 1. FC Union Berlin am letzten
Spieltag auf den Relegationsrang abgerutscht war, zunächst.

Ecke, Pfosten, Oberschenkel, Eigentor

Umso härter traf die Gastgeber das Düsseldorfer Führungstor, das
unglücklicher kaum hätte entstehen können. Eine Ecke von der linken Seite
zirkelte Fortunas Leihspieler Christos Tzolis mit viel Effet an den kurzen
Pfosten, von dort prallte der Ball gegen den Oberschenkel von Bochums Hofmann
und von dort ins Tor. Luthe war machtlos. Aber der VfL nicht hilflos. Kurze Zeit
später traf Bernardo nach einem Eckball den Pfosten, der Ball landete danach
aber in den Händen von Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier. Richtig zwingend
wurde es nach dem durchaus turbulenten Beginn auf beiden Seiten bis zur Pause
nicht mehr.

Luthe mit einer Glanztat

Auch Goretzka musste weiter bangen. Erst recht, als die Gäste vom Rhein
beinahe nachgelegt hätten. Einen Schuss von Klaus parierte Luthe aber in der
Luft liegend aber noch mit einer Hand spektakulär. Ein zweites Gegentor und die
Hoffnungen auf den Erstliga-Verbleib wären beim VfL weiter gesunken, zu offensiv
durfte die Mannschaft also auch nicht werden beim Bemühen um einen
Ausgleichstreffer gegen relativ cool und vor allem sehr diszipliniert spielende
Düsseldorfer.

Und dann passierte es doch und gleich doppelt. Nach einer Ungenauigkeit im
Angriff wurde die Bochumer Defensive bloßgestellt. Blitzschnell spielte
Düsseldorf aus dem eigenen Strafraum nach vorn, Tzolis legte Klaus auf und
diesmal überwand dieser Luthe. Konsterniert saß für einen Moment auch Butscher
auf der Bochumer Bank. Doch es kam noch schlimmer mit dem dritten Tor der Gäste.
"Wir wollen euch kämpfen sehen", forderten die wütenden VfL-Fans. Es half
nichts./the/DP/he

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