02.07.2024 06:30:23 - dpa-AFX: ROUNDUP/Netanjahu: Terror-Armee der Hamas wird bald zerschlagen sein

JERUSALEM (dpa-AFX) - Die wichtigste Etappe im Krieg gegen die islamistische
Hamas im Gazastreifen könnte nach den Worten von Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu bald vorbei sein. "Wir bewegen uns auf das Ende der Phase der
Zerschlagung der Terror-Armee der Hamas zu", sagte er in Jerusalem bei einem
Empfang für Kadetten der Nationalen Verteidigungsakademie. "Wir werden damit
fortfahren, ihre Überreste zu bekämpfen."

Netanjahu hatte zuvor mit Mitgliedern der Gaza-Division gesprochen, die
derzeit Soldaten in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens im Einsatz hat.
Er habe dort "sehr beträchtliche Fortschritte" gesehen, sagte er. Die Offensive
an der Grenze zu Ägypten gilt der Zerschlagung der letzten größeren
Kampfverbände der Hamas. In Form von kleineren Trupps bleibt die islamistische
Miliz allerdings weiterhin militärisch aktiv.

Die Worte des israelischen Regierungschefs deuten darauf hin, dass die große Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen bald enden könnte.
Sie hatte drei Wochen nach dem beispiellosen Massaker begonnen, das die Hamas
und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels begangen
hatten. Der Terrorüberfall mit 1200 Toten auf israelischer Seite und rund 250
verschleppten Geiseln löste den Gaza-Krieg aus, den Israel zunächst mit massiven
Luftangriffen einleitete.

Das Ende der Bodenoffensive würde aber nicht unbedingt ein Ende des
israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen bedeuten. Netanjahu und hohe
Militärs haben bereits öfter darauf hingewiesen, dass israelische Truppen auch
nach der Phase der intensiven Kämpfe an strategischen Stellen in dem
abgeriegelten Küstengebiet bleiben würden.

Angehörige von Hamas-Opfern verklagen Nordkorea

Angehörige der Opfer des Hamas-Angriffs im vergangenen Oktober haben in den
USA mehrere Drittstaaten wegen deren angeblicher Unterstützung der
islamistischen Terrororganisation verklagt. Der Iran, Syrien und Nordkorea
hätten die Hamas mit Waffen, Geld und Ausbildung überhaupt erst in die Lage
versetzt, das Massaker zu verüben, hieß es in der von der
Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League vor einem Bundesgericht in
Washington eingereichten Klage im Namen von 125 Opfern und deren Familien.

Die Kläger fordern eine Entschädigung in Höhe von mindestens vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) für die Entführung und Ermordung ihrer
Angehörigen. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnten die Familien aus einem
vom US-Kongress aufgesetzten Fonds für Terroropfer entschädigt werden. Das Geld
stammt aus beschlagnahmtem Vermögen und Strafzahlungen etwa von Unternehmern,
die illegale Geschäfte mit Staaten gemacht haben, die als Terror-Unterstützer
eingestuft und sanktioniert worden sind.

Iranischer General droht Israel mit neuem Raketenangriff

Ein hochrangiger iranischer General hat dem Erzfeind Israel mit einem
gewaltigen neuen Raketenangriff gedroht. Vor wenigen Monaten standen beide
Länder bereits am Rande eines Kriegs, der einen Flächenbrand in Nahost hätte
auslösen können. Mitte April griff der Iran Israel mit Hunderten Drohnen und
Raketen an, wobei die meisten von der Luftabwehr abgefangen wurden. Hintergrund
der Attacke war ein mutmaßlich von Israel ausgeführter Angriff auf das iranische
Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle
getötet wurden.

Der Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden,
General Amir Ali Hadschisadeh, sagte nun, er hoffe auf die Gelegenheit einer
zweiten solchen Operation. "Ich weiß nicht, wie viele Raketen dafür erforderlich
sein werden", fügte er hinzu.

Die Drohung dürfte im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen
Israel und dem Libanon stehen. Erst am Wochenende hatte die iranische UN-Mission
im Falle einer Eskalation zwischen Israel und der vom Iran unterstützten
libanesischen Hisbollah-Miliz mit einem "vernichtenden Krieg" gedroht./gm/DP/zb

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