23.05.2024 18:04:39 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit knappem Plus - Nvidia und Zinssignale

FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Zwiespalt starker Nvidia-Zahlen und weiter
schwindender Aussichten auf Zinssenkungen in den USA hat der Dax
am Donnerstag knapp im Plus geschlossen. Der Leitindex verblieb wie schon in den
Tagen zuvor im Bereich von 18 600 bis 18 900 Punkten, indem er 0,06 Prozent
höher bei 18 691,32 Punkten über die Ziellinie ging. Dem MDax
gelang ein Anstieg um 0,18 Prozent auf 27 193,85 Zähler.

Die überraschend gute Stimmung in der US-Wirtschaft dämpfte die Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen erneut. Der Gesamtindex stieg auf den höchsten Stand
seit zwei Jahren, wohingegen Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten.

Bereits am Vorabend hatte es im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed nicht die erhofften Signale für eine baldige Senkung des Leitzinses gegeben. Laut der
NordLB ist der Grad der Unsicherheit über den weiteren Kurs ihrer Geldpolitik
damit etwas gestiegen. "War man sich im Markt gemeinhin sicher, dass dieses Jahr
mit Zinssenkungen zu rechnen sei, so werden andere Optionen wieder präsenter",
sagte am Donnerstag NordLB-Analyst Constantin Lüer.

Dem gegenüber stand einmal mehr die Begeisterung über die Entwicklung von
Nvidia . Der Vorzeigekonzern für Künstliche Intelligenz übertraf
abermals die Erwartungen und kündigte eine kräftige Dividendenanhebung an. Einen
erneuten Kursrekord gab es daraufhin nicht nur bei der Nvidia-Aktie, sondern
auch an der US-Technologiebörse Nasdaq. Diese hängte in New York die schwachen
Standardwerte im Dow Jones Industrial ab.

"Die Latte in Sachen Quartalsbilanz hing zwar hoch, aber nicht zu hoch, als
dass Nvidia sie nicht überspringen konnte", sagte der Marktbeobachter Konstantin
Oldenburger vom Broker CMC Markets. Der Konzernchef Jensen Huang spreche von
einem Zeitalter einer "neuen industriellen Revolution" durch Künstliche
Intelligenz. Dies lasse den Schluss zu, dass die Erfolgsstory vielleicht erst am
Anfang stehe.

Die weiterhin sehr starke Geschäftsentwicklung von Nvidia schob auch den
europäischen Technologiesektor an. Titel des Chipherstellers Infineon
legten um ein Prozent zu. Im erweiterten Kreis gewannen die
Aktien von Aixtron , Elmos und Süss Microtec
zwischen 2,8 und 5,2 Prozent.

Zum Spitzenreiter im Dax wurde aber die MTU -Aktie, die im
Kielwasser eines starken Jahresauftakts des Konkurrenten Rolls-Royce
um 3,2 Prozent anzogen. Wegen der Zinsunsicherheit wurden dagegen
Immobilienwerte gemieden: Vonovia waren mit minus zwei Prozent
einer der größten Dax-Verlierer.

Im MDax bescherte eine angekündigte Übernahme den zuletzt schwächelnden
Aktien von Gerresheimer einen Kurssprung um 12,7 Prozent. Der
Spezialverpackungshersteller will sein Pharmageschäft mit einer 800 Millionen
Euro schweren Übernahme in Italien erweitern.

Die Papiere von CTS Eventim sprangen nach Quartalszahlen des
Eventvermarkters um fast fünf Prozent nach oben, zwischenzeitlich gelang ihnen
sogar ein Rekordhoch. Der operative Gewinnanstieg übertraf die Markterwartungen.
Von der US-Bank JPMorgan hieß es, das erste Jahresviertel sei stark verlaufen.
Der Jahresausblick sei noch immer konservativ.

Ansonsten gab es im MDax noch kursbewegende Analystenkommentare: Eine
Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC trieb die Jungheinrich
-Aktien um fünf Prozent an. Titel von Carl Zeiss Meditec
fielen hingegen um 2,7 Prozent, nachdem die Investmentbank
Goldman Sachs sie zum Verkauf empfohlen hat.

Der EuroStoxx 50 , der Aktien aus der Eurozone abdeckt, legte
um 0,25 Prozent auf 5037,60 Punkte zu. In Paris verbuchte der Leitindex knappe
Gewinne, während jener in London um 0,4 Prozent nachgab.

Der Euro kostete zuletzt 1,0827 Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0854 (Mittwoch: 1,0830) US-Dollar
festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9213 Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,62
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 123,94
Punkte. Der Bund-Future verlor 0,44 Prozent auf 129,90
Zähler./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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