11.06.2024 17:58:42 - dpa-AFX: ROUNDUP: Uber kooperiert bundesweit mit Taxi-Unternehmen

BERLIN (dpa-AFX) - Der Fahrdienstvermittler Uber öffnet seine
App für alle Taxiunternehmer in ganz Deutschland. Bislang konnte man nur Fahrten
in 16 deutschen Städten mit Uber buchen. Von sofort an könnten sich Taxifahrer
und Mietwagenunternehmen bundesweit von Uber vermitteln lassen. Damit könnten
die Unternehmen ohne monatliche Mitgliedsgebühren oder langfristige Verträge
zusätzliche Erlösquellen erschließen und ihre Auslastung und Umsätze signifikant
erhöhen, erklärte der Konzern.

Uber hat weltweit bereits vor Monaten seine Strategie geändert. Ursprünglich hatte Uber vor allem die Dienstleistungen von Taxi-Konkurrenten vermittelt.
Inzwischen versucht der Konzern, auch Taxifahrerinnen und -fahrer auf seine
Plattform zu holen. In Städten wie Berlin und München lassen sich bereits Taxis
über die App des in den USA gegründeten Unternehmens buchen. In der Hauptstadt
kooperieren nach Angaben von Uber bereits rund 20 Prozent aller Taxis mit der
Vermittlungsplattform. Deutschlandweit seien es mehr als 4000 Taxifahrer.

Christoph Weigler, Deutschland-Chef von Uber, sagte, mit der Öffnung der App für alle Taxifahrer deutschlandweit unterstreiche Uber sein Interesse, Partner
der Taxibranche in Deutschland zu sein. "Auch Taxis können von Digitalisierung,
aktivem Werben um Kunden und der hohen Nachfrage auf unserer Plattform
profitieren." Das digitale Buchen von Dienstleistungen sei zum Standard
geworden. "Mit der Uber-App bieten wir die technologische Lösung und vermitteln
den Taxifahrern einfach und transparent zusätzliche Aufträge."

Der Bundesverband Taxi und Mietwagen sieht eine Zusammenarbeit mit Uber
skeptisch. Kooperation komme nur unter seriösen Geschäftspartnern infrage und da
"bestehen bei Uber doch erhebliche Zweifel", sagte Michael Oppermann,
Geschäftsführer des Bundesverbands, im Interview mit RTL/ntv. Oppermann verwies
auf Vorfälle in Berlin, wo rund ein Drittel der Uber-Partnerbetriebe vom Senat
wegen illegaler Strukturen und organisierter Kriminalität stillgelegt worden
seien. "Und da muss Uber erst mal seinen Laden aufräumen."

Oppermann betonte, einzelne Unternehmen würden sicher eine Kooperation
eingehen. Aber von einer Flächendeckung, wie das Taxigewerbe es anbietet, sei
Uber noch meilenweit entfernt. Der Verband beobachte mit Interesse, wie Uber
versuche, das Taxi zu "umarmen". Allerdings: "Unser Herz ist noch nicht ganz
warm geworden mit diesem Angebot."

Mit dem neuen bundesweiten Angebot tritt Uber zum einen in Konkurrenz zu
traditionellen Taxi-Ruf-Zentralen, die Touren für Taxifahrerinnen und -fahrer
vermitteln. Das Uberangebot steht aber auch im Wettbewerb mit Plattformen wie
Bolt, die vor allem die Dienste von Mietwagenfirmen vermitteln. Das
traditionelle Taxi-Gewerbe wie die Berliner Taxiinnung wirft diesen
Mietwagenfirmen vor, sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen zu halten und
teilweise Sozialbetrug zu begehen. Uber konkurriert aber auch mit der Plattform
Freenow, die seit ihrer Gründung im Jahr 2009 vor allem Taxifahrten vermittelt.

Uber betonte, man kooperiere ausschließlich mit lokalen, lizenzierten Taxi-
und Mietwagenunternehmen, die die Beförderungsleistung durchführen. "Die Fahrer
der Partnerunternehmen besitzen ausnahmslos einen Personenbeförderungsschein und
erfüllen sämtliche Voraussetzungen für die gewerbliche Personenbeförderung. Alle
Fahrten sind dementsprechend vollständig versichert."/chd/hgo/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Uber Technologies A2PHHG NYSE 70,210 21.06.24 03:01:33 -0,090 -0,13% 69,320 70,210 70,040 70,210

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