05.07.2024 16:58:01 - dpa-AFX: EM 2024: Kein Einspruch gegen Demiral-Sperre möglich

ISTANBUL (dpa-AFX) - Die Türkische Fußballföderation (TFF) hat keine
Möglichkeit, gegen die Zwei-Spiele-Sperre von Abwehrspieler Merih Demiral nach
dessen Wolfsgruß-Jubel Einspruch einzulegen. In Artikel 63 der Statuten der
Europäischen Fußball-Union UEFA heißt es, dass der Internationale
Sportgerichtshof Cas nicht zuständig ist für Fälle, in denen ein Spieler für bis
zu zwei Spiele oder bis zu einem Monat gesperrt wird.

"Da bei Strafen unter drei Spielen der Einspruchs- und Antragsweg zum Cas
versperrt ist, wurde uns durch die verhängte Sperre für zwei Spiele auch das
Einspruchsrecht genommen. Diese parteiische und ungerechte Entscheidung hat
unsere gesamte Nation zutiefst enttäuscht", sagte TFF-Präsident Mehmet Büyükeksi
in einer Verbandsmitteilung.

Medien hatten zuvor berichtet, die TFF erwäge, vor den Cas zu ziehen. Die
UEFA hatte Innenverteidiger Demiral am Freitagmittag für zwei Spiele gesperrt.
Damit fehlt der 26-Jährige im EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die
Niederlande (21.00 Uhr/RTL und Magenta TV), auch ein mögliches Halbfinale würde
er verpassen.

Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten
Tor mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der "Grauen Wölfe" geformt und
damit für viel Empörung gesorgt. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der
rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom
Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische
MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen
AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan./apo/DP/jha

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