04.07.2024 17:20:56 - dpa-AFX: SPORT: DFB-Bundesgericht weist Berufungen von Hannover 96 zurück

HANNOVER (dpa-AFX) - Fußball-Zweitligist Hannover 96 muss zwei vom
DFB-Sportgericht verhängte Geldstrafen wegen des Fehlverhaltens seiner Fans nach
einer juristischen Niederlage bezahlen. Das Bundesgericht des Deutschen
Fußball-Bundes wies die Berufungen des Clubs dagegen ab, über die weiteren
Berufungen wird noch entschieden.

"Die von Hannover vorgebrachten Argumente widersprechen in mehreren Punkten
geltendem Recht", sagte Achim Späth, der Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts, in
einer DFB-Mitteilung. "Sie verkennen des Weiteren die Organisationsstruktur des
deutschen Fußballs und die eigene Rolle des Vereins darin."

Hannover 96 war am 3. Mai nach einer mündlichen Verhandlung wegen Vorfällen
bei acht Spielen zu Geldstrafen von insgesamt 289.500 Euro verurteilt worden.
Dabei ging es um das Zünden von Pyrotechnik im Fanblock, die Proteste gegen den
geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga und auch das Zeigen
eines Banners mit dem Gesicht von 96-Geschäftsführer Martin Kind in einem
Fadenkreuz.

96-Boss hält System der Strafen für falsch

Kind hatte sich bereits im April nach einem Treffen mit der
niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens gegen das System der
Geldstrafen in solchen Fällen ausgesprochen. "Es ist verbandsrechtlich so
geregelt, dass wir für das Fehlverhalten Dritter haften. Dieses System halten
wir für falsch", sagte Kind. "Die Strafen sollen einen präventiven Charakter
haben. Das ist aber nicht der Fall."

In den nun verhandelten Berufungen ging es um die Zweitligaspiele beim VfL
Osnabrück am 24. Februar und gegen den 1. FC Kaiserslautern am 16. März. Bei
beiden Partien wurde vor dem Anpfiff Pyrotechnik gezündet, in Osnabrück auch
danach, die Partie war deswegen in der ersten Minute kurz unterbrochen.

Für die Vorfälle dort verhängte das DFB-Sportgericht eine Strafe von 33.000
Euro. Wegen der Raketen, Glitzerfontänen und mindestens 100 Bengalischen Feuer
vor dem Spiel gegen Kaiserslautern muss Hannover 96 sogar 150.000 Euro
zahlen./se/DP/jha

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