25.06.2024 11:53:15 - dpa-AFX: Hausdurchsuchung in René Benkos Villa

INNSBRUCK (dpa-AFX) - Die österreichische Wirtschafts- und
Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat eine Villa des Signa-Gründers René
Benko durchsucht. Der Einsatz in Innsbruck am Dienstag diene der "Sicherstellung
von allfälligen Unterlagen und Gegenständen zu den medial ohnehin bereits
transportierten Vorwürfen", teilte Benkos Anwalt der Deutschen Presse-Agentur
mit. Der Anwalt bezeichnete den Einsatz von Staatsanwaltschaft und Polizei als
"sehr professionell", Benko verhalte sich "kooperativ und konstruktiv".

Auch der Sitz der Signa Holding in Innsbruck wurde am Dienstag untersucht,
hieß seitens des Insolvenzverwalters der Holding, Christof Stapf. Er habe
gemeinsam mit Sachverständigen bereits im Dezember mit der Sicherung der
erforderlichen Daten begonnen und arbeite eng mit den Behörden zusammen, hieß es
auf Anfrage der dpa.

Die WKStA ermittelt gegen den Gründer der insolventen Immobilien- und
Handelsgruppe Signa in verschiedenen Verdachtsfällen: Einerseits läuft eine
Untersuchung wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs. Dabei geht es um den Verdacht,
dass bei der Verlängerung von Krediten Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht wurde.
Andererseits prüft die Staatsanwaltschaft, ob der 47-jährige ehemalige
Milliardär versucht hatte, einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten zu
bestechen. Benkos Anwälte haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ob einer dieser
Aspekte oder beide Ermittlungsstränge im Fokus der Durchsuchung standen, wollten
weder der Anwalt noch die WKStA sagen.

Die vom österreichischen Unternehmer Benko aufgebaute und zuletzt
zusammengebrochene Signa-Gruppe mit zahlreichen Kaufhäusern in Deutschland
befindet sich im Insolvenzverfahren. Viele Häuser wurden oder werden verkauft,
um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen./al/DP/jha

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