09.07.2024 23:11:09 - dpa-AFX: Start der europäischen Rakete Ariane 6 geglückt

KOUROU (dpa-AFX) - Die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 ist
erfolgreich ins All gestartet. Gut ein Stunde nach ihrem Start vom europäischen
Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana meldete die europäische
Raumfahrtagentur Esa den gelungenen Flug. Sie habe mehrere Satelliten
ausgesetzt. Damit lässt Europas Raumfahrt die Krise seines Trägerraketensektors
hinter sich. Es hat wieder einen eigenen Zugang zum Weltraum für Satelliten.

"Wir schreiben heute Geschichte", sagte Esa-Chef Josef Aschbacher in Kourou. "Heute ist ein großer Tag, zum Feiern."

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die von 1996 bis Sommer
2023 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche
Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin.

Esa-Chef: Rakete für alle Bürger wichtig

Aschbacher betonte: "Dieser Flug ist enorm wichtig für Europa, nicht nur für die Weltraumorganisation Esa oder für die Weltraumleute, sondern wirklich für
jeden Bürger, für jede Bürgerin, weil wir mit dieser Rakete Satelliten in den
Weltraum bringen, die wir für das tägliche Leben brauchen, für Wettervorhersage,
für Landwirtschaft, für Forstwirtschaft, für Navigation, für Telekommunikation."

Die Ariane 6 kann Satelliten in verschiedene Orbits ausliefern. Sie kann mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden und geostationäre Satelliten mit
einem Gesamtgewicht von 11,5 Tonnen ins All bringen. Bei Satelliten mit
niedriger Erdumlaufbahn sind bis zu 21,6 Tonnen Gesamtfracht möglich.

Auch Gerät aus Deutschland beim Jungfernflug dabei

Bei dem Erstflug ging die Ariane 6 mit zwei Boostern an den Start. Die 56
Meter hohe und 540 Tonnen schwere Rakete hatte auch technische Passagiere aus
Deutschland an Bord: Unter anderem die Raumkapsel Nyx Bikini von The Exploration
Company sowie die Satelliten OOV-Cube von RapidCubes und Curium One von
Planetary Transportation Systems.

Gut ein Dutzend Länder waren am Bau der Ariane 6 beteiligt. Die Oberstufe
der Rakete wurde im Bremer Werk des Raumfahrtkonzerns ArianeGroup montiert. Die
Hauptstufe wird im französischen Ort Les Mureaux gebaut./rbo/DP/he

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