15.05.2024 11:27:06 - dpa-AFX: ROUNDUP: Rüstungszulieferer Renk wächst zum Jahresstart kräftig - Aktie schwach

AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Panzergetriebe-Hersteller Renk hat
angesichts des Rüstungsbooms im ersten Quartal stark zugelegt. "Die Nachfrage
nach Renk-Technologien zur Sicherung und Stärkung der Verteidigungsfähigkeit
Deutschlands und seiner Bündnispartner ist weiterhin hoch", sagte Firmenchefin
Susanne Wiegand am Mittwoch laut Mitteilung. Renk zog zum Jahresstart allerdings
deutlich weniger neue Aufträge an Land. Die Prognose bestätigte der
Rüstungszulieferer. Die Aktie gab am Vormittag trotzdem nach.

Im frühen Handel stieg das Papier in der Spitze um mehr als vier Prozent,
drehte aber rasch ins Minus und gab zuletzt 1,9 Prozent auf 27,24 Euro nach.
Renk war erst Anfang des Monats für den Batteriekonzern Varta in
den Nebenwerte-Index SDax aufgerückt. Haupteigner Triton hatte
Renk im Februar zu einem Ausgabepreis von 15 Euro an die Börse gebracht. Die
darauffolgende Rekordjagd ist mittlerweile ins Stocken geraten, zuletzt bewegte
sich die Aktie überwiegend seitwärts.

Renk steigerte den Umsatz zum Jahresstart im Vergleich zum Vorjahresquartal
um 22,5 Prozent auf 237,7 Millionen Euro, wie der Börsenneuling am Mittwoch in
Augsburg mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und
Steuern (bereinigtes Ebit) kletterte um fast die Hälfte nach oben auf 27,8
Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 9,9 auf 11,7
Prozent. Laut Renk habe sich die Optimierung der Produktionsprozesse und ein
vorteilhafter Produktmix bemerkbar gemacht.

Zum Jahresstart brach der Auftragseingang des Rüstungszulieferers mit 208,2
Millionen Euro allerdings um mehr als die Hälfte ein. Das hänge mit zwei
Großaufträgen im Vorjahreszeitraum zusammen, hieß es. Außerdem hätten sich
Auftragseingänge in die Folgequartale verschoben. Das Verhältnis von
Auftragseingang zu Umsatz (book-to-bill) lag daraufhin zum Jahresstart bei 0,9
und signalisierte damit eine schwächelnde Nachfrage.

Trotzdem kommt Renk beim Abarbeiten der bestehenden Aufträge kaum hinterher. Das Auftragspolster stieg um 3,7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Berenberg-Analyst George McWhirter bezeichnete den Auftragsbestand als
vielversprechend, neue Bestellungen dürften im restlichen Jahr wieder anziehen.
Ein 100 Millionen US-Dollar (rund 92 Mio Euro) schwerer Auftrag der US-Armee
werde beispielsweise im zweiten Quartal verbucht.

Unter dem Strich machte Renk von Januar bis Ende März 2,8 Millionen Euro
Verlust und rutschte damit gut 41 Prozent tiefer in die roten Zahlen als ein
Jahr zuvor - maßgeblich wegen einer höheren Steuerlast. Das Unternehmen stellt
Getriebe für Panzer, Fahrzeuge und Schiffe her, aber auch für Industrieanlagen.
Außerdem gehören Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme zum Angebot.

Für das laufende Jahr rechnet Renk weiterhin mit einem Umsatzanstieg auf 1
bis 1,1 Milliarden Euro. Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten sollen davon 16
bis 18 Prozent operativer Gewinn übrig bleiben. Mittelfristig will der Vorstand
den Umsatz um etwa 10 Prozent pro Jahr steigern. Die Marge soll dann auf 19 bis
20 Prozent klettern./niw/mne/zb
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RENK GROUP AG INH O.N. RENK73 Frankfurt 26,655 28.05.24 20:26:06 -0,595 -2,18% 26,470 26,645 27,190 26,655

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