13.05.2024 06:29:09 - dpa-AFX: SPORT: Was spricht für und gegen die Abstiegskandidaten?

BERLIN (dpa-AFX) - Was spricht für und gegen die Abstiegskandidaten?

1. FC Köln (17. Platz/27 Punkte/27:56 Tore)

Das spricht für Köln: Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin geht der
1. FC Köln plötzlich mit Euphorie in das Saisonfinale, bei dem ein Sieg in
Heidenheim Pflicht ist. Trotz der schlechtesten Ausgangslage aller
Abstiegskandidaten glaubt man in Köln nach wie vor an seine Möglichkeiten.
Trainer Timo Schultz hofft auf einen der "kuriosesten Klassenerhalte, die es
seit langer Zeit gegeben hat".

Das spricht gegen Köln: Im Kampf um die bessere Tordifferenz mit Union
Berlin, das drei Punkte vor Köln liegt, können sich die Rheinländer nicht auf
ihre Offensivstärke verlassen. Denn mit bislang nur 27 Saisontoren haben die
Kölner den schlechtesten Angriff aller Bundesligisten. Zudem wird Köln gegen
Heidenheim möglicherweise auf vier Spieler aus der Startelf gegen Union
verzichten müssen. Luca Waldschmidt und Max Finkgräfe verletzten sich, Benno
Schmitz und Denis Huseinbasic sahen ihre fünfte Gelbe Karte und sind gesperrt.

Union Berlin (16. Platz/30 Punkte/31:57 Tore)

Das spricht für Berlin: 2:1 gegen RB Leipzig, 3:2 gegen den VfL Bochum, 1:0
gegen Werder Bremen. Drei Jahre nacheinander hat Union Berlin immer am letzten
Spieltag mit Heimsiegen noch ein großes Ziel erreicht. Dabei ging es zwar
jeweils um einen Platz in Europapokal und nicht gegen den Abstieg, doch mit der
außergewöhnlichen Kulisse im Stadion an der Alten Försterei ist immer vieles
möglich. Interimstrainer Marco Grote wird versuchen, genau diese Emotionen zu
schüren.

Das spricht gegen Berlin: Der Zauber ist verflogen. Union Berlin befindet
sich in einer unfassbaren Negativspirale - auch nach dem nächsten
Trainerwechsel. Sieben Gegentore und null Punkte gegen die direkten Konkurrenten
Köln und Bochum. Sieben Spiele ohne Sieg. Und die Kernkompetenz des
kompromisslosen, eisernen Verteidigens ist auch schon lange dahin. Zuletzt
sangen sogar die treuesten Fans auf der Waldseite in der Alten Försterei nicht
mehr. Im Saisonfinale gegen Freiburg fehlt jetzt auch noch der gesperrte
Anführer Rani Khedira.

FSV Mainz 05 (15. Platz/32 Punkte/36:50 Tore)

Das spricht für Mainz: Die Ausgangslage und die Form des Teams. Beim
souveränen 3:0 gegen Borussia Dortmund bewies die Mannschaft von Cheftrainer Bo
Henriksen Klasse. Gegen die B-Elf des Champions-League-Finalisten gelangen drei
Tore in den ersten 23 Minuten. Mainz ist seit acht Bundesliga-Spielen
ungeschlagen und profitiert von Schlüsselspielern wie Jonathan Burkardt und
Leandro Barreiro, die zur entscheidenden Phase der Saison in Bestform sind.

Das spricht gegen Mainz: Nicht mehr besonders viel. Unter Henriksen hat sich Mainz zum stärksten Team im Tabellenkeller entwickelt und den Rückstand auf die
Rivalen sukzessive aufgeholt. Die Auswärtsschwäche könnte den 05ern zum
Verhängnis werden. Als einziges Team der Bundesliga hat Mainz kein Auswärtsspiel
gewonnen. Eine Niederlage in Wolfsburg könnte das Henriksen-Team doch noch in
die Relegation führen.

VfL Bochum (14. Platz/33 Punkte/41:70 Tore)

Das spricht für Bochum: Bochum hat den Klassenerhalt in der eigenen Hand.
Schon ein Unentschieden bei Werder Bremen reicht sicher für mindestens ein
weiteres Jahr Bundesliga. Zudem müssten auch bei einer Niederlage des VfL die
Konkurrenz aus Berlin und Mainz erst einmal liefern. "Die Situation ist nach wie
vor gut", sagte Mittelfeldspieler Patrick Osterhage und kündigte an: "Auf
Unentschieden spielen, wäre der falsche Ansatz. Wir gehen ganz normal ins Spiel
und denken nicht, hoffentlich nehmen wir einen Punkt mit. Wir gehen so ins Spiel
als würden wir drei Punkte brauchen."

Das spricht gegen Bochum: Das herbe 0:5 gegen Leverkusen könnte emotional
für einen kleinen Knacks sorgen. Zudem ist Bochum auf fremdem Platz die
zweitschwächste Mannschaft der Liga. Nur Mainz liegt in der Auswärtstabelle
hinter dem Revierclub./div/DP/zb

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