12.05.2024 21:58:11 - dpa-AFX: POLITIK: Israel gedenkt seiner getöteten Soldaten

TEL AVIV (dpa-AFX) - Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat am
Sonntagabend am alljährlichen Gedenktag für die getöteten Soldaten und
Terroropfer des Landes den Selbstbehauptungswillen Israels unterstrichen. "Ich
erinnere uns und die gesamte Welt daran: Wir wollten niemals diesen
schrecklichen Krieg. Nicht diesen und nicht seine Vorgänger", sagte er auf der
zentralen Feier an der Klagemauer in Jerusalem. "Aber so lange unsere Feinde uns
zerstören wollen, werden wir das Schwert nicht niederlegen."

Mit einer Schweigeminute nach Sirenengeheul war zu Beginn der Toten der
Kriege gedacht worden. Herzog trug einen eingerissenen Hemdkragen
- zerrissene Kleidung ist ein jüdisches Symbol von Trauer.

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sagte in seiner Rede, als
Kommandeur der Armee in Kriegszeiten trage er die Verantwortung "für das
Versagen, unsere Zivilisten am 7. Oktober zu verteidigen. Ich trage das Gewicht
jeden Tag auf meinen Schultern und in meinem Herzen." An die Adresse der
Familienangehörigen gerichtet, sagte er: "Ich bin der Kommandeur, der Ihre Söhne
und Töchter in den Kampf geschickt hat, aus dem sie nicht zurückgekehrt sind,
und auf die Posten, auf denen sie als Geiseln genommen wurden."

Angehörige der Geiseln versammelten sich am Sonntagabend vor dem
Hauptquartier der Armee in Tel Aviv. Viele von ihnen trugen brennende Kerzen,
andere hielten Schilder mit der Aufschrift "Wir wollen keine weiteren Gräber".

Die Vereinigung der trauernden israelischen und palästinensischen Familien
organisierte am Gedenktag eine eigene Veranstaltung, die die Hoffnung auf
Frieden und Versöhnung in den Mittelpunkt stellte. "Wir müssen die Wirklichkeit
ändern, um eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu schaffen", sagte eine
Palästinenserin, die im Gaza-Krieg ihren Bruder verloren hatte.

"Wie viele Generationen voll Trauer braucht es noch, bis wir frei davon
sind", sagte der Sohn der am 7. Oktober getöteten bekannten Friedensaktivistin
Vivian Silver. "Wir alle müssen erkennen, dass die Besatzung, der 7. Oktober,
der Krieg in Gaza, jüdischer und arabischer Terrorismus, jegliche politische
Gewalt nicht unser Schicksal sind."/czy/DP/zb

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