21.06.2024 12:05:20 - dpa-AFX: Deutschland darf rund drei Milliarden in Wasserstoffnetz investieren

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission erlaubt Deutschland, rund drei
Milliarden Euro in seine Wasserstoff-Infrastruktur zu investieren. Damit würden
Fernleitungen errichtet, mit denen die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff
durch Industrie und Verkehr hochgefahren werden soll, teilte die Brüsseler
Behörde am Freitag mit. Die positiven Auswirkungen der Beihilfen seien größer
als der potenzielle Schaden, der etwa durch Wettbewerbsverzerrungen entstehen
könne, so die Kommission.

Wenn der Staat ein Unternehmen mit Geld oder Steuervorteilen unterstützen
will, gelten in der EU dafür sehr strenge Regeln. Damit soll sichergestellt
werden, dass der Wettbewerb zwischen Konkurrenten nicht vom Staat verzerrt wird.
Die Kommission überwacht, ob diese Regeln eingehalten werden. Vor allem auf
Basis erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne hergestellter grüner Wasserstoff
soll in Zukunft eine tragende Rolle spielen. Damit sollen fossile Brennstoffe
wie Diesel für Lkw oder Kohle in Hochöfen ersetzt werden.

Die erste große Leitung soll 2025 in Betrieb genommen werden. Ein
vollständiges Kernnetz soll 2032 fertig sein. Konkret sollen Unternehmen in Form
von staatlichen Garantien unterstützt werden, durch die sie günstige Darlehen
erhalten können. Damit könnten Verluste, mit denen zu Beginn des Projekts
gerechnet wird, gedeckt werden.

Die staatliche Förderbank KfW soll Darlehen gewähren, deren Zinsen unter den Marktsätzen liegen. "Die Darlehen sind bis 2055 zurückzuzahlen, wobei Höhe und
Zeitpunkt der Rückzahlungen angepasst werden an den erwarteten allmählichen
Anstieg der Nachfrage nach Wasserstoff", so die EU-Kommission./mjm/DP/stk

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