21.05.2024 15:11:01 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP: Unwetterfronten verschieben sich in Richtung Norden

OFFENBACH (dpa-AFX) - Unwetterfronten halten Teile Deutschlands weiter in
Atem. Während die am Pfingstwochenende von heftigen Regenfällen betroffenen
Regionen in Saarland und Rheinland-Pfalz nach einem schweren Hochwasser sinkende
Pegelstände vermelden, verschiebt sich die Gefahr nach Angaben des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) nun auf andere Regionen Deutschlands.

Wo drohen noch am Dienstag die stärksten Unwetter?

Bis zum späten Abend werden im Norden und Osten Bayerns sowie in Teilen
Baden-Württembergs heftige Gewitter und unwetterartiger Regen erwartet. Wie der
DWD mitteilte, ist mit Starkregen von 40 Litern innerhalb kurzer Zeit zu
rechnen. Stellenweise könnten es bis zu 60 Liter werden, mancherorts seien gar
80 Liter nicht ausgeschlossen. In Nordrhein-Westfalen hielten Meteorologen
stellenweise ebenfalls Unwetter mit Starkregen für wahrscheinlich, vor allem in
der Südwesthälfte und in Teilen der Mitte des Bundeslandes. Am Mittwoch soll es
ruhiger werden - auch wenn einzelne Gewitter und vor allem im Süden
Baden-Württembergs starke bis stürmische Böen weiter möglich sind.

In Hessen könnten die im Tagesverlauf drohenden unwetterartigen Gewitter mit heftigen Regenfällen Flüsse und Bäche deutlich anschwellen lassen, teilte das
Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mit. Danach gilt wie im
Süden: Entspannung.

Auch in den ostdeutschen Bundesländern werden am Dienstagabend zahlreiche
Gewitter erwartet, etwa in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Vereinzelt
kann es auch in Berlin und Brandenburg sowie im Norden in Hamburg und
Schleswig-Holstein Starkregen und Gewitter geben.

Welche Regionen sind am Mittwoch besonders betroffen?

Der Vorhersage zufolge liegt der Schwerpunkt der Starkregenfälle und
Gewitter von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark
- also die Regionen im Norden und Nordosten, die bislang nicht von
stärkeren Unwettern betroffen waren. "Hier besteht am Mittwoch Unwettergefahr
durch Gewitter und kräftige Regenfälle, während der Rest des Landes aufatmen
kann", sagte DWD-Meteorologe Marco Manitta. Es seien Unwetter mit 30 bis 50
Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich.

Wann kehrt bundesweit wieder Ruhe ein?

Nach längerer Entspannung sieht es vorerst nicht aus. "Leider bleibt das
Unwetterpotenzial auch in den nächsten Tagen erhöht. Eine längere trockene
Witterungsphase ist nicht in Sicht", sagte Manitta mit Blick auf den Norden und
Nordosten. Am Donnerstag rechnet der DWD im Raum Vorpommern noch örtlich mit
Stark- oder Dauerregen bei Regenmengen zwischen 20 und 40 Litern pro
Quadratmeter in mehreren Stunden.

Am Freitag verschiebt sich die Front wieder etwas nach Süden. Der
Schwerpunkt liegt dann voraussichtlich in NRW und dem Norden von
Rheinland-Pfalz. Am Samstag hält der DWD vor allem in der Nordhälfte lokal
schwere Gewitter mit Starkregen für wahrscheinlich.

Wie geht es im Saarland und in Rheinland-Pfalz nach dem Hochwasser weiter?

Auch wenn weiterer Niederschlag gemeldet ist, gibt es hier vorläufig
Entwarnung. Nach neuesten Informationen könne "das Wettergeschehen herabgestuft"
werden, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost. Am
Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von
Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen, im Saarland starb eine
67-jährige Frau.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rief angesichts der vielen Unwetter dazu auf, Unwetterwarnungen ernst zu nehmen: "Hören Sie auf das, was an
Warnmeldungen kommt!"/sat/DP/tih

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