14.05.2024 17:08:00 - dpa-AFX: dpa-AFX Überblick: VERMISCHTES vom 14.05.2024 - 17.00 Uhr

Roman Polanski gewinnt Verleumdungsprozess

Paris - Der französisch-polnische Filmemacher Roman Polanski hat einen
Verleumdungsprozess in Paris gewonnen. Die britische Schauspielerin Charlotte
Lewis hatte gegen ihn geklagt, weil dieser in einem Interview von ihr erhobene
Vergewaltigungsvorwürfe als Lüge bezeichnet hatte. Das Pariser Strafgericht
sprach den 90-Jährigen nun von Lewis' Verleumdungsvorwurf frei. Bei der
Urteilsverkündung war der Oscar-Preisträger ("Der Pianist") nicht anwesend. Die
56-jährige Lewis hingegen zeigte sich am Dienstag den Tränen nahe. "Ich bin
traurig - traurig für mich, meinen Sohn und meine Mutter", sagte sie. Sie habe
einen langen Kampf verloren. Lewis hatte gegen Polanski geklagt, nachdem dieser
in der Wochenzeitschrift "Paris Match" ihre Vergewaltigungsvorwürfe als
"abscheuliche Lüge" abgewiesen hatte. "Die grundlegende Eigenschaft eines guten
Lügners ist ein ausgezeichnetes Gedächtnis", hatte der Filmemacher in dem
Interview gesagt - und auf angebliche Widersprüche bei Lewis hingewiesen.

Neue Hoffnung? Ermittler suchen wieder nach Arian

Bremervörde - Die Ermittler wollen die Hoffnung nicht aufgeben und suchen
von diesem Mittwoch an weiter nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde im
Norden Niedersachsens. "Es wird ein langer Tag werden", sagte ein Sprecher der
Polizei am Dienstag. Die Polizei möchte Anwohner befragen und noch einmal den
nahe gelegenen Fluss Oste absuchen. Am Dienstag blieb es am Feuerwehrhaus in
Bremervörde, dem einstigen Lagezentrum, vorerst ruhig. An einem Baustellenzaun
davor erinnern selbstgemalte Kleeblätter an den vermissten autistischen
Sechsjährigen. "Arian, komm wieder. Wir geben die Hoffnung nicht auf", steht auf
einem der Kleeblätter mit der Handschrift eines Kindes. Die Suche konzentriert
sich am Mittwoch erneut auf einige Gemeinden entlang der Oste, einem Nebenfluss
der Elbe: Nach Estorf sind es knapp acht Kilometer zu Fuß von Arians Wohnort,
nach Kranenburg etwas mehr als elf Kilometer. Ermittlerteams und die
Bereitschaftspolizei wollen dort bei Anwohnern klingeln und sie nach
Auffälligkeiten fragen, kündigte die Polizei an. Möglicherweise seien einige
Nachbarn zuletzt verreist gewesen und könnten noch Hinweise geben. Außerdem
hoffen die Ermittler auf neue Aufnahmen von privaten Überwachungskameras.

Inzest-Täter Fritzl darf in Normalvollzug wechseln

Krems - Der als "Monster von Amstetten" bekannt gewordene Inzest-Täter Josef Fritzl darf vom Maßnahmenvollzug in den Normalvollzug wechseln. Das hat ein
Senat aus drei Richtern am Landgericht Krems entschieden. Von dem mittlerweile
89 Jahre alten Mann gehe keine Gefährlichkeit mehr aus, die eine Unterbringung
in einem forensisch-therapeutischen Zentrum erforderlich mache, teilte das
Gericht am Dienstag mit. Der Häftling leide unter fortschreitender Demenz und
habe körperlich so abgebaut, dass die der Einweisung zugrunde liegende
Persönlichkeitsstörung inzwischen "begraben" sei, hieß es. Der Beschluss ist
nicht rechtskräftig. Zugleich entschieden die Richter, dass eine bedingte
Entlassung aus dem Normalvollzug - somit eine Entlassung in Freiheit
- aus spezialpräventiven Gründen derzeit nicht möglich sei. Zwar sei
Fritzl nicht mehr gefährlich, aber es sei immer noch fraglich, ob der inzwischen
unter anderem Namen lebende Häftling künftig keine Straftaten mehr begehen
würde.

Übersetzungsfehler: Fahrgast kündigt aus Versehen Explosion in Zug an

Oberkotzau - Ein Übersetzungsfehler auf seinem Smartphone hat Polizeiangaben zufolge einem Iraker in Bayern eine Nacht auf der Wache und den Beamten einen
größeren Einsatz wegen einer vermeintlichen Bombendrohung beschert. Wie ein
Sprecher der Bundespolizei am Dienstag sagte, war der 36-Jährige am Montag in
einem Zug in Richtung Hof in Oberfranken unterwegs und wollte sich erkundigen,
ob der Zug an einem der Zwischenhalte geteilt wird, die Zugteile also in
unterschiedliche Richtungen weiterfahren. Zur Übersetzung wollte er demnach sein
Smartphone nutzen. Das Ergebnis auf Deutsch, das eine andere Passagierin auf dem
Handy des Hilfe suchenden Mannes zu sehen bekam, lautete aber in etwa "Dieser
Zug wird bald explodieren" - so zumindest schilderte es die Zeugin später
Beamten der Bundespolizei. Sie sei daraufhin sofort zur Toilette gelaufen und
habe einen Notruf abgesetzt. Die Folge: Der Bahnhof Oberkotzau im Landkreis Hof,
eine größere, über dem Halt verlaufende Straße und ein nahegelegenes
Jugendzentrum wurden laut Bundespolizei gesperrt. Etwa 80 Reisende mussten den
Angaben zufolge den Zug verlassen, der Iraker wurde festgenommen.

Claudia Roth: Behauptung, ESC sei unpolitisch, ist "null und nichtig"

Brüssel - Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den diesjährigen
Eurovision Song Contest (ESC) als extrem politisch aufgeladen wahrgenommen. Die
Behauptung, der Eurovision Song Contest sei nicht politisch, "hat sich als null
und nichtig erwiesen", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag vor einem
Treffen der EU-Ministerinnen und -Minister für Kultur in Brüssel. Die
Angelegenheit mit der Europaflagge müsse man noch einmal klären. Es sei genauso
absurd, "wie wenn die UEFA verbietet, dass Fußballstadien mit Regenbogenfarben
angeleuchtet werden können". Die EU-Kommission hatte sich am Montag darüber
beschwert, dass die Europaflagge beim Finale des Eurovision Song Contest am
vergangenen Wochenende nicht gezeigt werden sollte. Man sei mit dem
ESC-Veranstalter EBU (Europäische Rundfunkunion) in Kontakt. Die EBU teilte mit,
dass es kein ausdrückliches Verbot der EU-Flagge gegeben habe. Aber: "Aufgrund
der verschärften geopolitischen Spannungen wurde die Flaggenpolitik bei der
diesjährigen Veranstaltung von den Sicherheitskräften strenger durchgesetzt."

Medien: Orcas versenken 15-Meter-Jacht vor Küste Marokkos

Madrid - Orcas haben spanischen Medienberichten zufolge erneut eine
Segeljacht in der Nähe von Gibraltar versenkt. Die zwei Besatzungsmitglieder der
15 Meter-Jacht "Alborán Cognac" hätten am Sonntagmorgen etwa 26 Kilometer vor
Kap Spartel in Marokko am südlichen Eingang zur Straße von Gibraltar zunächst
dumpfe Schläge gegen den Rumpf wahrgenommen, berichteten die spanische Zeitung
"El País", das Portal 20Minutos und andere Medien am Montag unter Berufung auf
den spanischen Seenotrettungsdienst. Dabei sei das Ruderblatt beschädigt worden.
Als dann Wasser in das Boot eingedrungen sei, hätten die Segler einen Notruf
abgesetzt. Von Spanien aus sei ein Hubschrauber gestartet und der in der Nähe
fahrende Tanker "MT Lascaux" gebeten worden, dem Havaristen zu Hilfe zu kommen,
schrieb die Zeitung weiter unter Berufung auf das Verkehrsministerium in Madrid.
Eine Stunde nach dem Notruf seien die Schiffbrüchigen von dem Tanker
wohlbehalten an Bord genommen worden. Die Jacht habe man jedoch nicht bergen
können, sie sei kurz darauf gesunken. Es war bereits der siebte derartige
Vorfall seit 2020./yyzz/DP/men

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