13.05.2024 22:46:40 - dpa-AFX: SPORT/WM-Lehrstunde für deutsches Eishockey-Team: 1:6 gegen Schweden

OSTRAVA (dpa-AFX) - Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland hat bei der
diesjährigen Weltmeisterschaft in Tschechien eine Lehrstunde gegen den
elfmaligen Weltmeister Schweden erhalten. Gegen die schwedische NHL-Startruppe
war das Team von Trainer Bundestrainer Harold Kreis beim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1) am
Montag im tschechischen Ostrava erneut chancenlos. Nur Berlins Leo Pföderl (48.
Minute) traf für Deutschland.

Schon die USA waren am Samstag beim 1:6 mindestens eine Nummer zu groß für
Deutschland, das am Mittwoch (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) als nächstes
auf den WM-Dritten von 2023 Lettland trifft.

Mit einem Sieg könnte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes dann einen
wichtigen Schritt in Richtung Minimalziel Viertelfinale machen. Ohnehin muss
Deutschland nun gegen die vermeintlich leichteren Gegner dringend wieder
punkten. Das erste Vorrundenspiel am Freitag gegen den Olympiadritten Slowakei
hatte die DEB-Auswahl 6:4 gewonnen.

Hoffnung macht eine Leistungssteigerung gegen die mit 16 NHL-Profis
angetretenen Schweden am Montag im letzten Drittel, als sich Deutschland gegen
ein drohendes Debakel stemmte. Zudem könnte die Kreis-Truppe schon am Mittwoch
wieder auf NHL-Stürmer Nico Sturm zählen, der gegen die Schweden schmerzlich
vermisst wurde. Zumindest gab es vor dem ersten Bully Entwarnung. "Er ist auf
einem sehr, sehr guten Weg", sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast bei
MagentaSport. "Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder zum Einsatz kommt." Auch
Maksymilian Szuber fehlt in der Abwehr weiter.

Beide Nordamerika-Profis hatten schon gegen die USA angeschlagen nur
zuschauen können. Auch gegen den nächsten WM-Titelfavoriten Schweden zeigte sich
direkt zu Beginn, wie groß der Unterschied zwischen einem mit etlichen
NHL-Profis gespickten Star-Ensemble und einer geschwächten deutschen Mannschaft
ist. Pföderl scheiterte zunächst aus guter Position an Torhüter Samuel Ersson.
Im Gegenzug drosch Star-Verteidiger Erik Karlsson von den Pittsburgh Penguins
den Puck vorbei am machtlosen Torhüter Philipp Grubauer zum 0:1 ins Netz (3.).

Und der deutsche NHL-Keeper wurde im weiteren Spielverlauf beim naiven
Abwehrverhalten zu oft alleine gelassen. Um die deutsche Nummer eins vor
weiteren Gegentoren zu schützen, nahm Kreis den 32 Jahre alten Keeper der
Seattle Kraken vor dem Schlussabschnitt sogar vom Eis. Im letzten Drittel musste
Münchens Mathias Niederberger ins Tor und kassierte noch einen weiteren
Gegentreffer durch Anaheims Isac Lundeström (52.).

Während die deutsche Mannschaft gegen die USA zumindest noch in einigen
Phasen mithalten konnte, waren die Schweden trotz des ersten Auftritts von
NHL-Profi Lukas Reichel mindestens eine Nummer zu groß. Schon im ersten Drittel
dokumentierten weitere Gegentore von Marcus Pettersson (Pittsburgh/15.) und
Victor Olofsson (Buffalo/20.) den Klassen-Unterschied. Carl Grundström (Los
Angeles) traf zum 0:4 (25.). Die beste deutsche Chance vergab JJ Peterka dagegen
freistehend (27.).

Beim fünften Gegentreffer durch Seattles Andre Burakovsky war die deutsche
Defensive wieder viel zu passiv (30.). "Wir wollen euch kämpfen sehen",
skandierten die rund 1000 deutschen Fans unter den 8309 Zuschauern in der Arena.
"So kann man nicht spielen", schimpfte Abwehrspieler Tobias Fohrler. Und
tatsächlich geriet das Schlussdrittel gegen nun allerdings auch nicht mehr ganz
so stürmische Schweden versöhnlicher./tob/DP/he

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