13.05.2024 06:22:22 - dpa-AFX: Neue Daten: Wie geht es dem deutschen Wald?

BERLIN (dpa-AFX) - Stress durch Trockenheit, Schäden durch Käfer:
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) stellt am Montag (9.30) Daten zum
Zustand der deutschen Wälder im vergangenen Jahr vor. Laut der Erhebung von 2022
waren zuletzt vier von fünf Bäumen krank. Die Daten stammen aus der jährlichen
Waldzustandserhebung, die seit den 1980er-Jahren über ein Netz von Stichproben
vorgenommen wird. Dabei wird der Zustand der Baumkronen eingeschätzt. Die
Regierung will die Wälder auch mit einem geplanten Gesetz besser gegen Folgen
des Klimawandels wappnen.

FDP-Fraktionsvize Carina Konrad sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Wald sei ein Patient, der dringend Hilfe benötige. "Ihn sich selbst zu überlassen,
wäre eine unterlassene Hilfeleistung." Dafür gelte es, Waldbauern wieder mehr
Freiraum zu geben. Denn ein gesunder und aktiv bewirtschafteter Wald speichere
mehr CO2. Ein resilienter Wald müsse zudem auch nichtheimische Baumarten
integrieren, denn nicht alle einheimischen könnten zunehmenden Extremwetterlagen
standhalten. Dazu gehöre auch, neue Züchtungsmethoden und Pflanzenschutz zu
ermöglichen.

Özdemir bereitet derzeit eine Reform des fast 50 Jahre alten
Bundeswaldgesetzes vor. Ziel ist nach früheren Ministeriumsangaben,
Verbesserungen für Klimaschutz und Biodiversität sowie wirtschaftliche
Perspektiven für Waldbesitzer zu vereinen. Wald bedeckt rund ein Drittel der
gesamten Landesfläche Deutschlands.

Laut der Waldzustandserhebung 2022 waren bei etwa jedem dritten Baum die
Kronen sogar stark gelichtet. Insgesamt gab es demnach keine deutlichen
Verbesserungen des Waldzustands, aber auch keine deutliche Verschlechterung im
Vergleich zu 2021. Umweltschützer und Waldeigentümer dringen ebenfalls auf einen
Umbau zu widerstandsfähigeren Forsten./sam/DP/zb

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH