14.05.2024 23:00:52 - dpa-AFX: Behörde: Stromausfälle auf Schiff vor Brücken-Kollision in Baltimore

WASHINGTON/BALTIMORE (dpa-AFX) - Die US-Verkehrsbehörde hat sieben Wochen
nach dem Einsturz einer großen Autobahnbrücke in Baltimore einen ersten
vorläufigen Bericht zur Unfallursache veröffentlicht und mehrere Stromausfälle
auf dem Containerschiff "Dali" festgestellt. Die Untersuchungen hätten zum einen
gezeigt, dass es kurz vor dem Zusammenstoß des Schiffes mit einem einen
Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge zu einem Stromausfall an Bord gekommen
sei, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Bericht. Allerdings
habe es auf der "Dali" bereits Stunden vor dem Auslaufen aus dem Hafen der
Ostküstenstadt Baltimore bei Wartungsarbeiten zwei Stromausfälle gegeben. Der
erste sei versehentlich von einem Crewmitglied ausgelöst worden, kurze Zeit
später sei es zu einem zweiten Stromausfall gekommen.

Die vierspurige Autobahnbrücke an der Hafeneinfahrt von Baltimore war am 26. März eingestürzt, nachdem ein Brückenpfeiler von einem auslaufenden
Containerschiff gerammt worden war. Bereits kurz nach dem Unglück hatte es
Berichte über einen Stromausfall gegeben. Durch das Unglück waren sechs Männer
ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelte es sich um Bauarbeiter
lateinamerikanischer Herkunft, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der
Brücke durchführten. Die Schiffsbesatzung hatte an jenem Tag vor dem
Zusammenprall mit dem Brückenpfeiler noch einen Notruf abgesetzt, was vermutlich
Leben rettete - denn Beamte an Land stoppten daraufhin den Verkehr und
verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten.

Bei dem nun von der Verkehrsbehörde veröffentlichten Bericht handelt es sich noch nicht um den finalen Report. Die Untersuchung aller Aspekte des Unfalls
dauere an, um die wahrscheinliche Ursache zu ermitteln, hieß es in dem
vorläufigen Bericht. "Geplant sind Befragungen von Brückenexperten, Mitarbeitern
der Wasserstraßenverwaltung, Schifffahrtssicherheits- und Autobahnbehörden sowie
Schiffsbetreibern." Am Montag hatten Experten verbliebene Trümmerteile
kontrolliert gesprengt./nau/DP/he

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