27.06.2024 19:09:43 - dpa-AFX: SPORT: IOC-Prüfer erteilen weitere Olympia-Freigaben für Russen

LAUSANNE (dpa-AFX) - Die IOC-Prüfkommission hat weitere 17 Olympia-Plätze
für Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus freigegeben - aber
nicht alle wurden genutzt. Einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge gehen davon
acht Tickets an russische Tennisprofis, darunter der frühere US-Open-Champion
Daniil Medwedew. Mitte Juni hatten die ersten 25 Sportler aus Russland und
Belarus die Starterlaubnis für Olympia erhalten, zugelassen sind sie in Paris
nur unter neutraler Flagge.

Die weiteren neun Plätze, die nun vergeben wurden, gehen nach Belarus.
Allerdings listete das IOC lediglich sechs Athletinnen und Athleten auf,
darunter die je zweimaligen Tennis-Grand-Slam-Siegerinnen Aryna Sabalenka und
Viktoria Asarenka. Vertreten sind zudem Schießen (2 von möglichen 3 Teilnehmern)
und Rudern (2/2). Die beiden Tickets für den Modernen Fünfkampf blieben - Stand
Donnerstag - ungenutzt.

IOC fordert Bekenntnis zur "Friedensmission der olympischen Bewegung"

Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, der von Belarus
unterstützt wird, hatte es lange Debatten um die Olympia-Teilnahme der Athleten
aus diesen Nationen gegeben. Für eine Zulassung dürfen die Athleten keine
Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre
Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben.

Zudem müssen die Anti-Doping-Richtlinien erfüllt sein. Als zusätzliche
Auflage fordert das IOC von allen Athleten ein schriftliches Bekenntnis zur
Olympischen Charta und damit auch zur "Friedensmission der olympischen
Bewegung".

Russen und Belarussen dürfen nur unter neutraler Flagge in Paris starten.
Ihre Nationalhymne wird nicht gespielt, nationale Symbole und Fahnen sind für
sie ebenso untersagt. Mannschaften bleiben komplett ausgesperrt.

Für die Prüfung der Zulassungsbedingungen hat das IOC eine dreiköpfige
Kommission unter Leitung von Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz eingerichtet.
Insgesamt erwartete das IOC zuletzt die Zulassung von rund 50 Russen sowie 28
Belarussen für Paris. Damit wären deutlich weniger Sportler aus beiden Ländern
dabei als zuletzt bei Sommerspielen.

Sollten bei Qualifikationswettbewerben durch Russen oder Belarussen
erworbene Startplätze wegen eines Teilnahmeverbots frei bleiben, werden diese an
andere Nationen verteilt./hc/DP/he

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH