22.05.2024 05:39:21 - dpa-AFX: Studie: Unfallrisiko für Fußgänger bei Elektroautos höher

LONDON (dpa-AFX) - Elektroautos können einer Studie zufolge ein größeres
Unfallrisiko für Fußgänger darstellen als Autos mit Verbrennermotor. Der
Auswertung von älteren Daten aus Großbritannien zufolge werden Fußgänger doppelt
so wahrscheinlich von Elektro-/Hybridfahrzeugen erfasst wie von
Benzin-/Dieselfahrzeugen. Eine Ursache könne sein, dass die Fahrzeuge leiser
sind - vor allem in Städten seien sie wegen der Umgebungsgeräusche weniger gut
zu hören, erläutert das Forschungsteam im "Journal of Epidemiology & Community
Health".

Fahrer von Elektro- oder Hybrid-Autos sollten verstärkt auf Fußgänger
achten, da diese sie möglicherweise nicht hören und auf die Straße treten
könnten, so die Wissenschaftler. Zudem müsse daran gearbeitet werden, das
erhöhte Risiko zu entschärfen. Zu den möglichen technischen Lösungen zählten
Systeme zur Kollisionsvermeidung und autonomen Notbremsung.

Kein Grund, nicht mehr zu Fuß unterwegs zu sein

Das Team betont auch, dass die Ergebnisse Menschen nicht davon abhalten
sollten, zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren. Die Daten sollen vielmehr dafür
genutzt werden, potenzielle Risiken im Straßenverkehr besser zu verstehen und
etwas dagegen zu tun.

Die Forschenden um Phil Edwards von der London School of Hygiene & Tropical
Medicine hatten das Unfallrisiko in Großbritannien anhand von Daten aus den
Jahren 2013 bis 2017 untersucht. Von etwa 96 000 Fußgängern, die von einem Auto
oder Taxi angefahren worden seien, sei es bei etwa Dreiviertel ein Fahrzeug mit
Diesel- oder Benzinmotor gewesen (knapp 72 000) und bei zwei Prozent (etwa 1700)
ein E-Auto oder Hybridauto. Bei etwa einem Viertel wurden keine Angaben gemacht.

Großteil der Unfälle in Ballungsgebieten

Die Forscher setzten diese Zahlen ins Verhältnis zur Strecke, die mit der
jeweiligen Fahrzeugart zurückgelegt wurde und berechneten die Unfallrate für
Fußgänger pro 100 Millionen Meilen (etwa 160 Millionen Kilometer). Der jährliche
Durchschnitt habe bei Elektro- und Hybridfahrzeugen (5,16) doppelt so hoch
gelegen wie bei Benzinern und Dieseln (2,40). Der Großteil der Unfälle passiere
dabei in Ballungsgebieten.

Einschränkend geben die Forschenden unter anderem zu bedenken, dass in der
Auswertung Daten über das Jahr 2017 hinaus fehlen und dass es eine Verzerrung
dadurch geben könnte, dass jüngere, weniger erfahrene Fahrer häufiger ein
Elektroauto besäßen - jüngere Fahrer seien generell eher in Verkehrsunfälle
verwickelt. Auch Faktoren wie Unterschiede im Gewicht oder der Beschleunigung
der Fahrzeuge könnten eine Rolle spielen.

Stärkere Beschleunigung, mehr Gewicht

Elektroautos beschleunigen oft weitaus stärker, zudem werden sie wie alle
Autos im Mittel immer schwerer. Gerade neu verkaufte E-Autos sind oft
antriebsstarke, schwere SUVs oder Luxuskarossen. Analysen aus mehreren Ländern
zeigten bereits, dass auf E-Autos unter anderem daher im Verhältnis mehr
Verkehrsunfälle zurückgehen als auf Verbrenner.

Elektrofahrzeuge fahren, vor allem beim Anfahren, leise. Daher verlangt der
Gesetzgeber ein gezielt erzeugtes, kontinuierliches Geräusch - damit auch
Sehbehinderte die Fahrzeuge verorten können. Wie es klingt, ist weitgehend den
Soundingenieuren der Hersteller überlassen./kil/DP/zb
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Frankfurt 93,120 03.06.24 19:02:44 -0,300 -0,32% 92,800 93,100 93,680 93,420
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Frankfurt 66,150 03.06.24 18:58:36 -0,120 -0,18% 65,930 66,080 67,220 66,270
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Frankfurt 114,750 03.06.24 18:51:42 -0,250 -0,22% 114,200 114,550 115,350 115,000
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Frankfurt 161,000 03.06.24 19:04:57 -1,720 -1,06% 160,500 160,920 162,780 162,720
STELLANTIS NV EO -,01 A2QL01 Frankfurt 20,100 03.06.24 17:46:05 -0,270 -1,33% 20,055 20,130 20,345 20,370

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