14.07.2024 02:04:29 - dpa-AFX: SPORT: 'Geschichte steht auf dem Spiel' - Wissenswertes zu Wimbledon

LONDON (dpa-AFX) - Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz. Der
Rekord-Grand-Slam-Turniersieger (37) gegen die einst jüngste Nummer eins der
Tennis-Geschichte (21). Die Nummer zwei gegen die Nummer drei der Welt. Im
Wimbledon-Finale am Sonntag (15.00 Uhr/Prime) wiederholt sich das
Aufeinandertreffen aus dem vergangenen Jahr. Die wichtigsten Fragen und
Antworten.

Welche Duelle zwischen Djokovic und Alcaraz gab es schon?

Im hochklassigen Wimbledon-Finale im Vorjahr setzte sich Alcaraz in fünf
Sätzen durch und beendete die Super-Serie von Djokovic von zuvor 34 Siegen.
Insgesamt trafen die beiden fünfmal aufeinander, dreimal siegte Djokovic. Das
Wimbledon-Finale 2023 ist das bisher einzige Duell auf Rasen. Die andere
Begegnung auf Grand-Slam-Ebene entschied Djokovic 2023 bei den French Open auf
Sand für sich. Alcaraz hielt damals in Paris nur zwei Sätze mit, war danach
körperlich stark angeschlagen und am Ende chancenlos.

Welche Rolle spielt das Knie des Jokers?

Die Knieverletzung von den French Open hatte einen Wimbledon-Start von
Djokovic unwahrscheinlich erscheinen lassen. Gut fünf Wochen ist es her, dass er
sich einem Eingriff unterzog. Doch die Zeit reichte, das Knie hielt den
Belastungen stand. Es sei "surreal", nun zum zehnten Mal im Wimbledon-Finale zu
stehen, gestand der Serbe. In einer bisher für ihn enttäuschenden Saison
erreicht er ausgerechnet kurz nach seiner Meniskusverletzung, die er bei den
French Open erlitt, sein erstes Endspiel in diesem Jahr.

Was spricht für Djokovic?

Die Erfahrung. Es wird sein 37. Grand-Slam-Finale - nur einer der vielen
Rekorde, die er hält. Zudem hat er sich von Runde zu Runde gesteigert. Der
serbische Tennisstar sparte unter der Woche Kräfte, weil sein Viertelfinale
wegen der Verletzung von Alex de Minaur ausfiel.

Seine Chancen, seine Grand-Slam-Sammlung zu erweitern, dürften in Zukunft
weniger werden. Die Motivation besonders groß. Mit dem achten Wimbledon-Triumph
kann er mit Roger Federer gleichziehen. Mit dem 25. Grand-Slam-Titel kann er
sich den Allzeit-Rekord vor der Australierin Margaret Court sichern und auch die
Rekordhalterin bei den Damen hinter sich lassen. "Geschichte steht auf dem
Spiel", sagte Djokovic.

Was spricht für Alcaraz?

In seinen drei Grand-Slam-Endspielen ist der Spanier noch unbesiegt. Er
scheint für die ganz großen Momente des Sports gemacht. Vor seinem
Wimbledon-Coup vor einem Jahr krönte er sich 2022 zum US-Open-Sieger. Bei den
French Open vor einem Monat verhinderte er den ersten Grand-Slam-Titel von
Alexander Zverev.

In Wimbledon fand er immer eine Lösung, auch wenn es mal nicht so lief.
"Carlos ist anders als viele Spieler. Wir haben alle ein wenig unsere Vorlieben,
einer bevorzugt die Defensive, einer bevorzugt den Gegenangriff, einer ist
lieber super aggressiv. Er kann alles", erklärte der unterlegene Halbfinalist
Daniil Medwedew.

Was sagt Djokovic?

"Er ist verdient einer der großartigsten 21-Jährigen, den wir jemals gesehen haben in diesem Sport. Wir werden von ihm viel in der Zukunft sehen, keine
Frage. Er wird viele weitere Grand Slams gewinnen", rühmte Djokovic seinen
Kontrahenten: "Aber in der Zukunft, wenn ich in etwa 15 Jahren aufhöre - ich
scherze, ich scherze", sagte der 37-Jährige mit einem Lachen.

Was sagt Alcaraz?

"Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich bin sicher, er weiß, was er tun muss, um mich zu schlagen. Es wird ein wirklich interessantes Spiel werden", sagte der
21-Jährige. "Aber ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen, und ich bin
bereit, es gut zu machen."

Wie sieht die Weltrangliste aus?

Die Weltrangliste bleibt nach Wimbledon an der Spitze unverändert, egal, wie das Finale ausgeht. Der Italiener Jannik Sinner, im Viertelfinale angeschlagen
ausgeschieden, bleibt die Nummer eins. Djokovic und Alcaraz belegen die Plätze
zwei und drei vor dem Hamburger Zverev auf Position vier./puk/DP/he

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