03.07.2024 12:19:44 - dpa-AFX: ROUNDUP/Gleichwertige Lebensverhältnisse: Unterschiede nehmen ab

BERLIN (dpa-AFX) - Regionen mit schrumpfender Bevölkerung stehen laut einem
Bericht der Bundesregierung zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aktuell
vor großen Herausforderungen. Der am Mittwoch vom Kabinett beschlossene
Gleichwertigkeitsbericht 2024 zeigt laut Bundesregierung jedoch auch, dass die
Unterschiede zwischen den Regionen bei einer Mehrheit der untersuchten
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sonstigen Indikatoren in den
vergangenen Jahren abgenommen haben. Die Ampel-Regierung betont, in dieser
umfassenden Form sei man diesen Fragen bislang nicht nachgegangen.

Den Angaben zufolge nähern sich 27 von insgesamt 38
Gleichwertigkeitsindikatoren an. Zu diesen zählen demnach das kommunale
Steueraufkommen, die Arbeitslosenquote, die Zahl der Straftaten, die
Geburtenrate und Lebenserwartung, die Erreichbarkeit des nächsten Supermarkts
und der Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche der 400 Kreise und kreisfreien
Städte.

Weiter auseinander entwickelt haben sich die Regionen dagegen, was den
Anteil von Fachkräften und Experten an den sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten angeht. Auch bei der Wohngebäudedichte, dem Verhältnis von Kindern
zu Kitaplätzen, dem Anteil der Einpersonenhaushalte und dem Altenquotienten
wuchsen die Unterschiede. Keine statistisch relevante Veränderung gab es, was
die Unterschiede bei der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen
(sogenannter Gender Pay Gap), die Bevölkerungsentwicklung, vorzeitige
Sterblichkeit und die Dichte an Hausärzten betrifft.

Neben der Erhebung verfügbarer regionaler Daten, etwa zu den
Gewerbeanmeldungen oder dem Anteil Selbstständiger, beinhaltet der Bericht auch
die Ergebnisse einer Umfrage. Dabei geht es um die Zufriedenheit der Bürgerinnen
und Bürger in Bezug auf bestimmte Lebensbereiche, Infrastruktur und Leistungen
der staatlichen Daseinsvorsorge.

Veröffentlicht werden zudem regional aufgeschlüsselte Daten zum sogenannten
Gesamtdeutschen Fördersystem für strukturschwache Regionen (GFS), das seit 2020
Kern der Gleichwertigkeitspolitik der Bundesregierung ist. Den Angaben zufolge
lag das GFS-Fördervolumen 2022 bei 4,2 Milliarden Euro. Knapp mehr als die
Hälfte der Mittel sei 2022 in den ostdeutschen Kreisen eingesetzt worden.
Relativ hohe Pro-Kopf-Zahlungen gab es demnach auch in strukturschwachen
Regionen Norddeutschlands, im Ruhrgebiet, in Rheinland-Pfalz, im Saarland und
entlang der bayerischen Grenze zu Tschechien./abc/DP/jha

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